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The Cachoeira Tales and Other Poems
In diesen drei erzählenden Gedichten, die das Reisen aus der historischen und sozialen Perspektive der Afroamerikaner beleuchten, treffen hochfliegende Bilder, rhythmische Sprache und ironischer Humor aufeinander. Eine Taxifahrt wird zu einer verblüffenden Begegnung mit dem Fahrer, einem Amateurphysiker, dessen Ideen über Raum- und Zeitreisen den Dichter zu seinen Überlegungen über Chuzpe und künstlerischen Ehrgeiz anregen. Eine Reise nach Triolet, einem kreolischen Dorf im Inselstaat Mauritius im Indischen Ozean, bringt die Dichterin dazu, über Vergangenheit und Gegenwart nachzudenken, während sie über die ironische Komplexität des Sklavenhandels und sein Erbe, das so viele Völker teilen, reflektiert. Und in The Cachoeira Tales" (Die Cachoeira-Geschichten) sehnt sich die Dichterin danach, mit ihrer Familie an einen Ort zu reisen, der der Negerseele heilig ist", und findet sich im brasilianischen Bahia wieder, zusammen mit einem Theaterregisseur, einem Jazzmusiker, einem pensionierten Verkehrspiloten, einem Aktivisten, einem Universitätsstudenten und zwei mysteriösen afroamerikanischen Frauen, die sie unterwegs treffen. In gereimten Zweizeilern erzählt jeder Pilger eine Geschichte, und das Ergebnis ist eine ausgelassene, sinnliche Erkundung von Geist und Gemeinschaft, mit einer Anspielung auf Chaucer und auf traditionelle Trickster-Geschichten.
Mit ihrer bemerkenswerten Fähigkeit, zu lehren und zu inspirieren, demonstriert Marilyn Nelson die Macht des Reisens, unsere Vorstellungskraft zu verändern. Wir wissen schon lange, dass Reisen erweitert; in diesen Gedichten vertieft es auch und macht weiser.
Haut an Haut verbunden, bewegten wir uns wie Moleküle.
In dem großen, unmöglichen Wunder.
Der Atmosphäre, die sich zur Musik wiegt,.
Alle Augen auf die Bühne gerichtet, alle Herzen eingestimmt.
Sich in schöner Polyrhythmie,.
Ein wackelnder Hintern. Auf einer Seite von mir.
Ein junger Mann tanzte; ich fühlte seine muskulöse Wärme.
In meine fließen, seine reine, sexuelle Kraft.
Auf meinen anderen Seiten tanzten junge Frauen, deren Kurven.
Mich sanft berührten, ohne Scheu tanzten,.
Hände in der Luft fuchtelnd, Duft verströmend.
Wohlriechend wie Narde. Wir tanzten in ehrfürchtiger,.
Stumm zustimmend zum Lobgesang der Trommeln.
-- aus "Olodum" der "Cachoeira-Geschichten".