Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung der Schlinge als Symbol in der amerikanischen Kultur und zeichnet ihre Geschichte und Bedeutung nach, insbesondere im Zusammenhang mit Rassismus und Gewalt gegen Minderheiten. Es verbindet historische Forschung mit persönlichen Überlegungen und präsentiert eine komplexe Erzählung, die den Leser fesselt. Der Text wird als gut ausgearbeitet und lesbar beschrieben, was ihn zu einer interessanten und zum Nachdenken anregenden Lektüre macht.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und schön geschrieben
⬤ gründliche Erforschung eines komplexen Themas
⬤ fesselnder und lesenswerter Stil
⬤ einfühlsam in Bezug auf das Thema
⬤ zeitgemäße Diskussion in Bezug auf aktuelle Fragen der rassistischen Gewalt.
⬤ Keine geradlinige Geschichte des Lynchens oder der Schlinge
⬤ einige Leser fanden den Kommentar zu linkslastig
⬤ Teile des Buches können sich spärlich anfühlen oder es fehlt an Tiefe bei bestimmten historischen Elementen.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Thirteenth Turn: A History of the Noose
Die Geschichte eines Seils, eines Symbols und der harten Justiz in Amerika.
Der Henkersknoten ist einfach zu knüpfen: ein Seil, das sorgfältig bis zu dreizehn Mal um sich selbst gewickelt wird. Doch in diesen dreizehn Windungen liegt ein mächtiges Symbol, das nur allzu tief mit Amerikas Vergangenheit - und Gegenwart - verbunden ist.
Der letzte Mann, der in den Vereinigten Staaten gehängt wurde, war Billy Bailey, der 1996 in Delaware wegen eines Doppelmordes hingerichtet wurde. Auch heute noch ist das Hängen unter bestimmten Umständen in New Hampshire und Washington legal. Und die Schlinge bleibt ein starkes kulturelles Symbol. Ein Vorfall in Jena, Louisiana, im Jahr 2006, bei dem schwarze Studenten mit Schlingen bedroht wurden, machte landesweit Schlagzeilen. Dennoch hat sich wenig geändert: Nach Angaben des Autors Jack Shuler gab es allein in den letzten zwei Jahren fast 100 Vorfälle mit Schlaufen.
The Thirteenth Turn enträtselt diese Geschichten, von Judas Ischariot, dem vielleicht berüchtigtsten Gehängten, bis zur Ermordung von Perry Smith und Richard Hickock, den Mördern, die im Mittelpunkt von Truman Capotes In Cold Blood stehen, und darüber hinaus. Auf seinen Reisen durch Amerika zeichnet Shuler die Entwicklung dieser dunklen Praxis nach. Wenn er den Tod von John Brown oder den Lynchmord von 1930 untersucht, der den Song Strange Fruit inspiriert hat, stellt er fest, dass genau die Orte, an denen diese Taten begangen wurden, nun versuchen, sie zu vergessen.
Shulers Bericht ist eine Art Schattengeschichte Amerikas: eine Erinnerung daran, dass Selbstjustizler und Henker eine entscheidende Rolle in unserer nationalen Geschichte spielen. The Thirteenth Turn ist ein mutiges und suchendes Buch, das uns daran erinnert, woher wir kommen und was verloren geht, wenn wir es vergessen.