Bewertung:

Jon Butlers „Becoming America“ untersucht den Wandel der amerikanischen Gesellschaft zwischen 1680 und 1770 und vertritt die These, dass sich die Kolonien zu einer modernen Gesellschaft entwickelten, die durch soziale Vielfalt, wirtschaftlichen Wandel, politische Umstrukturierung, materiellen Fortschritt und religiösen Pluralismus gekennzeichnet war. Das Buch bietet zwar eine umfassende Analyse dieser Entwicklungen, wird aber von manchen Lesern als zu dicht und wenig fesselnd empfunden.
Vorteile:Das Buch behandelt eine wichtige und oft übersehene Periode der amerikanischen Geschichte und bietet eine gründliche Untersuchung der sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Veränderungen. Es wird als gut gegliedert und informativ geschätzt, mit einem ausgewogenen Verhältnis von positiven und negativen Aspekten der Epoche. Einige Leser loben Butlers verbindlichen Ton und die Synthese verschiedener historischer Ansätze.
Nachteile:Viele Leser finden den Schreibstil trocken und langweilig und vergleichen ihn eher mit einer Volkszählung als mit einer fesselnden Erzählung. Einige kritisieren die fehlende Auseinandersetzung mit spannenderen historischen Ereignissen und die starke Fokussierung auf Themen wie materielle Güter statt auf bedeutende Ereignisse. Andere sind der Meinung, dass Butlers Argumente zwar fundiert, aber zu autoritär und weniger nachvollziehbar sind, was das Buch weniger anregend macht.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Becoming America: The Revolution Before 1776
Ausgezeichnet mit dem John G. Cawelti Award, Popular Culture Association und American Culture Association.
Wir müssen Butler dazu beglückwünschen, dass er eine Fülle von wissenschaftlichen Erkenntnissen unter Kontrolle gebracht hat und sie auf weniger als 250 Seiten verständlich macht. Sein Buch ist eine Tour de Force... Fesselnd und lesenswert. "--Gordon S. Wood, New Republic
Amerikaner denken heute an die Kolonialzeit, wenn überhaupt, als eine Zeit, die weit vom modernen Amerika entfernt ist und in der die Gesellschaft unvorstellbar anders war als die unsere. Butler argumentiert überzeugend, dass Amerika während der späten Kolonialzeit ... charakteristische Züge des modernen Amerikas aufwies, darunter einen starken religiösen Pluralismus, eine verwirrende ethnische Vielfalt, enorme Wohlstandsunterschiede und eine materialistische Gesellschaft mit durchdringenden kommerziellen Werten. "-- Kirkus Reviews
Multinational, profitorientiert, materialistisch, machthungrig, religiös pluralistisch: Amerika heute - und vor dreihundert Jahren. Jon Butlers Panoramablick auf die amerikanischen Festlandskolonien nach 1680 verändert unser gewohntes Bild des vorrevolutionären Amerikas.
Es offenbart einen auffallend "modernen" Charakter, der die in der Geschichte verankerte Seltsamkeit des achtzehnten Jahrhunderts Lügen straft. Butler legt den Schwerpunkt auf die mittleren und späten Jahrzehnte (die bisherigen "dunklen Zeiten") der amerikanischen Kolonialerfahrung und zeigt uns die gewaltigen revolutionären Veränderungen in einer Gesellschaft, die bereits neunzig Jahre vor 1776 zu Amerika wurde.