Die Erfindung der Chancengleichheit

Bewertung:   (4,0 von 5)

Die Erfindung der Chancengleichheit (Frank Dobbin)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Frank Dobbin untersucht in seinem Buch die Entwicklung der Gleichstellungspolitik in Amerika und stellt die Annahme in Frage, dass diese Fortschritte ausschließlich auf politische oder juristische Bemühungen zurückzuführen sind. Er hebt die Rolle der Personalverantwortlichen in Unternehmen bei der Neudefinition und Umsetzung dieser Politik hervor, insbesondere durch Praktiken, die im Rahmen von Bundesverträgen entstanden sind. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Schwerpunkt der Chancengleichheit, insbesondere seit den 1980er Jahren, deutlich auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Effizienz von Unternehmen verlagert, wobei die ursprünglichen Absichten in Bezug auf Rasse und ethnische Herkunft oft in den Hintergrund traten. Die Autorin kritisiert die Folgen dieser Verlagerung und vertritt die Auffassung, dass sie die umfassenderen moralischen und rechtlichen Debatten über die Gleichstellung einschränkt.

Vorteile:

Das Buch bietet eine eingehende historische Analyse und verbindet dokumentarische Untersuchungen mit soziologischen und wirtschaftlichen Erkenntnissen, wodurch das Zusammenspiel zwischen sozialem Aktivismus und institutionellen Praktiken deutlich wird. Es regt zum kritischen Nachdenken über die amerikanische Demokratie und die Integrität der Politik der Chancengleichheit an.

Nachteile:

Das Buch könnte als zu sehr auf Unternehmenspraktiken fokussiert angesehen werden, wodurch die Rolle breiterer sozialer Bewegungen und des Aktivismus möglicherweise heruntergespielt wird. Einige Leser könnten die ausführliche Darstellung und den akademischen Ton als schwierig oder weniger ansprechend empfinden.

(basierend auf 1 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Inventing Equal Opportunity

Inhalt des Buches:

Die Chancengleichheit am Arbeitsplatz gilt als direktes Erbe der Bürgerrechts- und Frauenbewegung und des bahnbrechenden Civil Rights Act von 1964. Doch wie Frank Dobbin zeigt, waren es die Personalexperten in den Unternehmen - nicht der Kongress oder die Gerichte -, die festlegten, was Chancengleichheit in der Praxis bedeutet, die Änderungen in der Art und Weise vornahmen, wie Arbeitgeber Arbeitnehmer einstellen, befördern und entlassen, und schließlich definierten, was Diskriminierung in der amerikanischen Vorstellung ist und was nicht.

Dobbin zeigt, wie der Kongress und die Gerichte die von den Unternehmen erdachten Programme lediglich befürworteten. Er zeichnet nach, wie die ersten Maßnahmen von Militärunternehmern ergriffen wurden, die befürchteten, dass die Kennedy-Regierung ihre Verträge kündigen würde, wenn sie keine positiven Maßnahmen zur Beendigung der Diskriminierung ergreifen würden. Diese Maßnahmen bauten auf bestehenden Personalprogrammen auf, von denen viele darauf abzielten, Vorurteile gegenüber Gewerkschaftern zu verhindern. Dobbin verfolgt die Gesetzesänderungen, als Personalexperten eine Welle von Gleichstellungsprogrammen nach der anderen erfanden. Er untersucht, wie die Personalabteilung von Unternehmen in den 1970er Jahren Einstellungs- und Beförderungspraktiken formalisierte, um Voreingenommenheit von Managern auszumerzen; wie sie in den 1980er Jahren auf Ronald Reagans Drohung, positive Maßnahmen zu beenden, reagierten, indem sie ihre Bemühungen als Diversity-Management-Programme umformulierten; und wie die wachsende Präsenz von Frauen in dem neu benannten Berufszweig der Personalabteilung dazu beitrug, dass sexuelle Belästigung und Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Mittelpunkt rückten.

Inventing Equal Opportunity zeigt, wie die Personalbranche unser Verständnis von Diskriminierung entwickelt - und letztlich verändert - hat.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780691149950
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2011
Seitenzahl:360

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