Bewertung:

Matt Ridleys „The Evolution of Everything“ stellt die Idee vor, dass nicht nur biologische Prozesse, sondern auch Aspekte der Kultur, Technologie, Moral und Regierung von der Evolution und nicht von oben herab gesteuert werden. Während viele Leser seine Argumente als anregend und gut formuliert empfinden, kritisieren andere seine Schlussfolgerungen und seine politische Voreingenommenheit und weisen darauf hin, dass das Buch oft in die Richtung von Meinungen und nicht in die von empirischen Beweisen geht.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, fesselnd und bietet eine überzeugende Sicht auf die Allgegenwart der Evolution in allen Lebensbereichen. Viele Leser schätzen die Synthese der verschiedenen Themen und die klare Formulierung von Ridleys Theorien. Das Buch regt zu nachdenklichen Debatten und zur Neubewertung gängiger Annahmen über eine Steuerung von oben nach unten und über Design an.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass sich Ridley manchmal auf anekdotische Belege und die Auswahl von Fakten stützt, was die Stärke seiner Argumente untergraben kann. Einige Leser sind der Meinung, dass er zu einfache Schlussfolgerungen präsentiert und eine voreingenommene libertäre Agenda verfolgt, während andere finden, dass es ihm bei einigen wichtigen Themen an Tiefe fehlt. Außerdem könnte seine Ablehnung der organisierten Religion und bestimmter staatlicher Aufgaben einige Leser abschrecken.
(basierend auf 205 Leserbewertungen)
The Evolution of Everything: How New Ideas Emerge
Die menschliche Gesellschaft entwickelt sich weiter. Der Wandel in Technologie, Sprache, Moral und Gesellschaft ist schrittweise, unaufhaltsam, allmählich und spontan. Er folgt einer Erzählung, die von einer Stufe zur nächsten führt, und geschieht weitgehend durch Versuch und Irrtum - eine Version der natürlichen Auslese. Vieles in der menschlichen Welt ist das Ergebnis menschlichen Handelns, aber nicht menschlicher Planung: Es entsteht aus den Interaktionen von Millionen, nicht aus den Plänen einiger weniger.
Anhand faszinierender Belege aus Wissenschaft, Wirtschaft, Geschichte, Politik und Philosophie widerlegt Matt Ridley die konventionellen Annahmen, dass die großen Ereignisse und Trends unserer Zeit von oben diktiert werden. Im Gegenteil: Unsere wichtigsten Errungenschaften entwickeln sich von unten nach oben. Die industrielle Revolution, Mobiltelefone, der Aufstieg Asiens und das Internet wurden nie geplant, sondern sind einfach passiert. Sprachen entstanden und entwickelten sich durch eine Art natürliche Auslese, ebenso wie das allgemeine Recht. Folter, Rassismus, Sklaverei und Pädophilie - allesamt einst weithin als akzeptabel angesehen - werden heute als unmoralisch angesehen, obwohl die Religion in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung verloren hat.
In diesem weitreichenden, gelehrten Buch argumentiert Ridley auf brillante Weise dafür, dass die Evolution und nicht das Design die Kraft ist, die einen Großteil unserer Kultur, unserer Technologie und unseres Denkens geformt hat und die auch jetzt noch unsere Zukunft gestaltet.
-- Washington Times