Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende Untersuchung der Erinnerungskämpfe im heutigen Spanien, insbesondere in Bezug auf die Franco-Diktatur. Durch Interviews mit verschiedenen kulturellen und politischen Persönlichkeiten werden unterschiedliche Sichtweisen dargestellt, so dass es sowohl für Fachleute als auch für allgemein an der spanischen Geschichte und der aktuellen politischen Dynamik interessierte Leser zugänglich ist.
Vorteile:⬤ Fesselnder und zugänglicher Schreibstil
⬤ kombiniert journalistische und wissenschaftliche Ansätze
⬤ präsentiert eine Vielzahl von Perspektiven anhand von Interviews
⬤ regt zum Nachdenken über Geschichte und Politik an
⬤ ist sowohl für Fachleute als auch für ein allgemeines Publikum geeignet
⬤ nützlich für das Verständnis aktueller Debatten über Faschismus und rechtsextreme Bewegungen.
Kann aufgrund einer reduzierten Bibliographie nicht die Tiefe traditioneller akademischer Werke erreichen; einige Leser könnten den Schreibstil für einen historischen Text unkonventionell finden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Exhuming Franco: Spain's Second Transition
Was ist von Francisco Francos Erbe in Spanien heute noch übrig? Franco regierte Spanien als Militärdiktator von 1939 bis zu seinem Tod im Jahr 1975.
Im Oktober 2019 wurden seine sterblichen Überreste aus dem riesigen Nationaldenkmal entfernt, in dem sie vierundvierzig Jahre lang begraben waren. Für einige bestätigte die Exhumierung, dass Spanien seit langem eine moderne, konsolidierte Demokratie ist.
Die Realität ist jedoch komplizierter. In der Tat ist das Land immer noch tief von den diktatorischen Hinterlassenschaften des Franquismus betroffen - und gespalten. In einem kurzen Band deckt Exhuming Franco alle wichtigen Facetten des franquistischen Erbes heute ab und verbindet Forschung und Analyse mit Reportagen und Interviews.
Dieses Buch steht der spanischen Demokratie kritisch gegenüber; doch wie das letzte Kapitel deutlich macht, ist Spanien eines von vielen Ländern, die sich schwierigen Fragen zu einer konfliktreichen Vergangenheit stellen müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Aufstieg eines neuen, rechtsnationalistischen Revisionismus im Westen einen Großteil der in den letzten Jahrzehnten erzielten Fortschritte in Fragen der historischen Gerechtigkeit zunichte zu machen droht.