Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche Analyse der sich entwickelnden rechtsextremen Jugendsubkultur, insbesondere ihrer modischen Veränderungen und der Auswirkungen der Markenbildung auf die Radikalisierung. Anhand von Interviews und einer soziologischen Perspektive untersucht der Autor komplexe Themen wie die Motivation von Jugendlichen, Extremismus und die Kommerzialisierung rechtsextremer Ideologien.
Vorteile:Zeitgemäße und relevante Themen, ein ansprechender Schreibstil, ausführliche Interviews mit Jugendlichen in der Subkultur, neue Diskussionen über Radikalisierung und Branding, verbessert das Verständnis der rechtsextremen Kultur.
Nachteile:Einige Leser könnten das Gefühl haben, dass die diskutierten Themen komplex sind und ein tieferes Hintergrundwissen erfordern, um sie vollständig zu verstehen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Extreme Gone Mainstream: Commercialization and Far Right Youth Culture in Germany
Wie der Extremismus in Deutschland durch Kleidungsmarken mit rassistischen und nationalistischen Symbolen zum Mainstream wird
In den letzten zehn Jahren haben rechtsextreme Politik, soziale Bewegungen und extremistische Gewalt in Europa stetig zugenommen. Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger haben sich bemüht, die Ursachen und Dynamiken zu verstehen, die die extreme Rechte für so viele Menschen so attraktiv gemacht haben - mit anderen Worten, die das Extreme zum Mainstream werden ließen. In diesem Buch untersucht Cynthia Miller-Idriss, wie extremistische Ideologien durch kommerzialisierte Produkte und Kleidung, die mit extremistischen, antisemitischen, rassistischen und nationalistischen Symbolen und Verweisen versehen sind, in die deutsche Mainstream-Kultur eingegangen sind.
Miller-Idriss stützt sich auf ein einzigartiges digitales Archiv mit Tausenden von historischen und aktuellen Bildern sowie auf zahlreiche Interviews mit Jugendlichen und ihren Lehrern an zwei deutschen Berufsschulen, die in der Vergangenheit von extremistischen Jugendlichen besucht wurden, und zeigt, wie diese Kommerzialisierung Teil eines radikalen Wandels ist, der sich heute in der deutschen rechtsextremen Jugendsubkultur vollzieht. Sie beschreibt, wie sich diese jungen Leute vom einzigartigen, kantigen Skinhead-Stil abgewandt haben und stattdessen raffinierte und modische kommerzielle Marken verwenden, die kodierte extremistische Symbole einsetzen. Die neuen Marken, die sich stilistisch kaum von anderer populärer Kleidung unterscheiden, desensibilisieren die rechtsextremen Verbraucher für extremistische Ideen und entmenschlichen die Opfer.
The Extreme Gone Mainstream“ ist eine Pflichtlektüre für alle, die über das weltweite Wiederaufleben der extremen Rechten besorgt sind. Es zeigt, wie Stil und ästhetische Darstellung als ein Tor zu extremistischen Szenen und Subkulturen dienen, indem sie dazu beitragen, rassistische und nationalistische Identifikationen zu stärken und als Kanäle des Widerstands gegen die Mainstream-Gesellschaft zu fungieren.