
The Gas Mask in Interwar Germany
Peter Thompson erforscht die Geschichte der Gasmaske in Deutschland von 1915 bis zum Vorabend des Zweiten Weltkriegs und zeichnet nach, wie chemische Waffen und Schutztechnologien wie die Gasmaske im modernen Zeitalter der Massenvernichtung neue Beziehungen zu Gefahr, Risiko, Management und Beherrschung schufen.
Er berichtet von den apokalyptischen Visionen des chemischen Todes, die im Deutschland der Zwischenkriegszeit kursierten, und argumentiert, dass die alltäglichen Begegnungen mit der Gasmaske die Ängste eher noch verstärkten, die Gasmaske aber auch zum Symbol für Debatten über die Entwicklung militärischer und chemischer Technologien in der Weimarer Republik und im Dritten Reich wurde. Er unterstreicht, wie die Gasmaske mit der Schaffung einer ausgrenzenden Volksgemeinschaft unter den Nazis und der veränderten Wahrnehmung von Umweltgefahren in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts verbunden war. Wie diese innovative neue Geschichte zeigt, wurden die chemische Kriegsführung und die Schutztechnologien zu ergreifenden Visionen für die deutsche Zukunft.