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Fashioning the Frame: Boundaries, Dress and the Body
Der Körper stand in letzter Zeit im Mittelpunkt vieler kritischer Betrachtungen, der bekleidete Körper jedoch weniger. Als Antwort auf die Notwendigkeit, Kleidung zu theoretisieren, bietet dieses Buch einen Überblick über die jüngste Forschung und präsentiert eine originelle Theorie darüber, was Kleidung in Bezug auf den Körper bedeutet.
Identität ist auf Grenzen angewiesen, um das Selbst zu individualisieren. Kleidung stellt Grenzen in Frage: Sie rahmt den Körper ein und dient sowohl der Unterscheidung als auch der Verbindung von Selbst und "Anderem". Die Autoren argumentieren, dass Kleidung also sowohl eine Grenze als auch keine Grenze ist, dass sie mehrdeutig ist und eine komplexe Beziehung zwischen dem Selbst und dem "Nicht-Selbst" herstellt.
Bei der Untersuchung der Rolle der Kleidung in sozialen Strukturen argumentieren die Autoren, dass Kleidung sowohl als einschränkend als auch als befreiend für die individuelle und kollektive Identität angesehen werden kann. Indem sie vorschlagen, dass Kleidung eine "tiefe Oberfläche" darstellt, eine Manifestation des Unbewussten, das durch scheinbar oberflächliche Phänomene am Werk ist, stellt das Buch auch die Beziehung zwischen Oberfläche und Tiefe in Frage und kontert die Vorstellung von Kleidung als Verkleidung oder Verschleierung.
Das Konzept des Blicks und die Rolle des Geschlechts werden durch eine Diskussion über Masken und Schleier erörtert. Die Autoren argumentieren, dass Masken und Schleier auf paradoxe Weise Verborgenheit und Enthüllung, "Wahrheit" und "Täuschung" miteinander verbinden.
Hier werden der Körper und die Kleidung als Formen der Abwesenheit betrachtet, wobei die Kleidung nicht den Körper, sondern die Abwesenheit des physischen Körpers verdeckt. Dieses provokante Buch wird mit Sicherheit ein Meilenstein für alle werden, die sich für die Schnittmenge von Kleidung, Körper und kritischer Theorie interessieren.