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The Bells at Old Bailey
Erst nach dem fünften Todesfall in Long Greeting entschloss sich Miss Tidy, zur Polizei zu gehen. Es war nicht das Gefühl bürgerlicher Pflicht, das sie dazu zwang, sondern der Eingang zweier Briefe, die deutlich machten, dass ihr Leben in Gefahr war.
Die Dorfbewohner hatten sich monatelang darüber aufgeregt, ob es sich bei den scheinbar unzusammenhängenden Todesfällen um Selbstmord handelte, wie es den Anschein hatte. Es war jedoch besser, nichts von ihren Absichten zu erzählen, nicht einmal ihrem engsten Kreis: den Angestellten des Hutgeschäfts Minerva, die für sie arbeiteten, oder Lonie, ihrem alten bretonischen Dienstmädchen. Auch ihren interessierten Nachbarn und dem Pfarrer, der vier der Opfer beerdigt hatte, würde sie nichts von den Briefen erzählen, nicht einmal Owen Greatorex, dem Schriftsteller von internationalem Ruf, der entwaffnend sanftmütig schien.
Denn wem konnte man noch trauen? Scotland Yard ist bald zur Stelle, aber es gibt noch mehr Tote, bevor Detective Inspector Raikes das Puzzle zusammensetzen kann. Dorothy Bowers (1902-48) war eine Verfechterin von "Fair-Play"-Krimis, in denen alle Hinweise geschickt in die Geschichte eingebettet sind.
The Bells at Old Bailey (1947) war ihr fünfter und letzter Roman. Bowers starb 1948 an Tuberkulose, nachdem sie einige Monate zuvor in den renommierten Detection Club aufgenommen worden war.