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The Gregorian Mission to Kent in Bede's Ecclesiastical History: Methodology and Sources
Historiker stützen sich bei der Darstellung des frühchristlichen angelsächsischen Englands seit langem auf Bedes Ecclesiastical History, aber welches Material steckt hinter Bedes Erzählung? Was waren seine Quellen und wie zuverlässig waren sie? Wie viel basierte auf zeitgenössischem Material? Wie viel auf späteren Belegen? Was war Rhetorik? Was sind seine eigenen Absichten, Schlussfolgerungen oder gar Erfindungen?
Dieses Buch stellt den ersten systematischen Versuch dar, diese Fragen für Bedes Geschichte zu beantworten, wobei die kohärente Erzählung über die gregorianische Mission und die frühe Kirche in Kent als Testfall dient. Durch diese Kritik wird es zum ersten Mal möglich, Bedes Quellen zu katalogisieren und ihren Ursprung, ihre Herkunft und ihren Wert zu bewerten - und sogar die ursprüngliche Form vieler heute verlorener Quellen zu rekonstruieren. Die auffallende Knappheit seiner Primärquellen für diese Zeit wird deutlich. Diese Studie erklärt, warum dies der Fall war. Gleichzeitig wird gezeigt, dass Bede Zugang zu einer größeren Vielfalt an Texten hatte, vor allem an dokumentarischen, als bisher angenommen wurde.
Dieser Band zeigt somit den Historiker Bede bei der Arbeit, was sich auf das Verständnis seines Klosters, seiner Bibliothek und seines intellektuellen Umfelds sowie der Welt, in der er lebte und arbeitete, auswirkt. Er zeigt auch, was mit einer ähnlichen Methodik für den Rest der Ecclesiastical History und für andere zeitgenössische Werke erreicht werden kann.
Vor allem aber ist es dank dieser Studie nun möglich - ja sogar notwendig -, dass spätere Historiker ihre Rekonstruktionen der Ereignisse um 600 nicht auf Bede, sondern auf seine Quellen stützen. Damit legt dieses Buch den Grundstein für künftige Arbeiten über die Bekehrung des angelsächsischen Englands und bietet die Aussicht, Bedes Darstellung der Geschichte des frühchristlichen Kent zu ersetzen und nicht nur zu verfeinern.