
The Animal/Human Boundary: Historical Perspectives
Die Art und Weise, wie Menschen durch Beziehungen zu Tieren Identitäten, soziale Hierarchien und deren Umkehrungen artikulieren, ist seit einigen Jahren ein fruchtbares Thema in anthropologischen und historischen Untersuchungen. Die Beiträger dieses Bandes lenken die Aufmerksamkeit auf die symbolischen Bedeutungen von Tieren, von der Darstellung von Studienanfängern als Ziegen an mittelalterlichen Universitäten bis hin zur Darstellung von Ungeziefer als gierige Diebe im frühneuzeitlichen England.
Die Aufsätze in diesem Band befassen sich aber auch mit den eher materiellen und körperlichen Aspekten der Beziehungen zwischen Tier und Mensch, wie Essensvorschriften, Aggression und die Verpflanzung von Tierorganen in Menschen (Xenotransplantation). Moderne Biologen haben die Grenze zwischen Mensch und Tier zunehmend problematisiert. Forscher haben die angeblich einzigartige Fähigkeit des Menschen, Sprache zu benutzen, in Frage gestellt.
Es wurde behauptet, dass Schimpansen und Gorillas gelernt haben, sich mit Hilfe der amerikanischen Zeichensprache zu verständigen.
Darüber hinaus sind einige Wissenschaftler der Ansicht, dass die ausgefeilten Kommunikationsmethoden von Arten wie Delphinen und Singvögeln die Auffassung widerlegen, dass der Mensch als einziger zu komplexen Äußerungen fähig ist. Studien an nicht-menschlichen Primaten drohen die lange Zeit vertretene Annahme zu gefährden, dass nur Menschen ein Selbstbewusstsein besitzen.
Es stellt sich die Frage: Wie kann man den Menschen eindeutig von anderen Tieren unterscheiden? Zu den Autoren gehören Piers Beirne, Richard W. Burkhardt, Jr., Mary E. Fissell, Paul H.
Freedman, Ruth Mazo Karras, Susan E. Lederer, Rob Meens, John H. Murrin, James A.
Serpell, und H. Peter Steeves.
Angela N. H. Creager und William Chester Jordan sind Mitarbeiter des Shelby Cullom Davis Center for Historical Studies an der Princeton University.