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The Idea of Nationalism: A Study in Its Origins and Background
In dieser Ausgabe zum sechzigsten Jahrestag von The Idea of Nationalism untersucht Craig Calhoun die Arbeit von Hans Kohn und die Welt, die diese beispiellose Verteidigung des nationalen Ideals im modernen Westen erstmals bekannt gemacht hat. Bei seiner Veröffentlichung nannte die Saturday Review es "eine bleibende und endgültige Abhandlung.... Kohn) hat ein Buch geschrieben, das weniger eine Geschichte des Nationalismus als vielmehr eine Geschichte der westlichen Zivilisation vom Standpunkt der nationalen Idee aus ist." Diese Ausgabe enthält eine ausführliche neue Einleitung von Craig Calhoun, die an sich schon ein wesentlicher Beitrag zur Ideengeschichte ist.
The Idea of Nationalism analysiert umfassend den Aufstieg des Nationalismus, den Inhalt der Idee und ihre weltweiten Auswirkungen von den Tagen der hebräischen und griechischen Antike bis zum Vorabend der Französischen Revolution. Wie Calhoun erklärt, war Kohn besonders qualifiziert, diese Studie zu verfassen. Er wuchs in Prag auf, dem lebendigen Zentrum des tschechischen Nationalismus, beteiligte sich an der zionistischen Studentenbewegung, studierte die Frage der Nationalität in multinationalen Kulturen, verbrachte die Jahre des Ersten Weltkriegs im asiatischen Russland und reiste später ausgiebig in den Nahen Osten, um die nationalistischen Bewegungen in West- und Südasien zu studieren. Das Werk selbst ist das Ergebnis von Kohns späteren Jahren an der Harvard University. In The Idea of Nationalism legt Kohn die einflussreichste Formulierung der Unterscheidung zwischen bürgerlichem und ethnischem Nationalismus vor. Diese Unterscheidung hat nahezu die gesamte nachfolgende Forschung und öffentliche Diskussion geprägt und die parallelen Gegenüberstellungen von frühen und späten, westlichen und östlichen Varianten des Nationalismus tiefgreifend beeinflusst. Kohn argumentiert auch, dass das Zeitalter des Nationalismus die erste Periode der Universalgeschichte darstellt. Zivilisationen und Kontinente werden in immer engeren Kontakt gebracht, die Beteiligung des Volkes an der Politik nimmt enorm zu, und der säkulare Staat gewinnt immer mehr an Bedeutung.
The Idea of Nationalism ist nicht nur für sich selbst wichtig, sondern auch, weil es alle nachfolgenden Arbeiten so stark beeinflusst hat. Seine Interpretationen und Analysen sind auch nach sechzig Jahren noch scharfsinnig und lehrreich.