Bewertung:

Das Buch bietet eine provokante und detaillierte Darstellung der europäischen Kolonisierung Nordamerikas, wobei der Schwerpunkt auf den Puritanern und ihrem Verhalten gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern liegt. Es stellt traditionelle Erzählungen in Frage und präsentiert eine kritische Sicht der historischen Ereignisse unter Verwendung gut recherchierter Interpretationen von Primärquellen. Während es von vielen für seine Einsichten und historischen Analysen gelobt wird, wurde es auch wegen vermeintlicher Voreingenommenheit und einseitiger Darstellung der historischen Ereignisse kritisiert.
Vorteile:Eine gründliche historische Analyse, die traditionelle Erzählungen in Frage stellt, gut recherchiert und mit gründlichen Interpretationen von Primärquellen, schafft ein Bewusstsein für die harte Realität der Kolonisierung und gilt als wichtiges Werk in der Geschichtsschreibung über die amerikanischen Ureinwohner.
Nachteile:Wahrgenommene Voreingenommenheit und unausgewogene Ansichten, Kritik, weil sie sich zu sehr auf die Sichtweise der Puritaner konzentriert und dabei die Handlungen der amerikanischen Ureinwohner vernachlässigt, Vorwurf, spekulativ zu argumentieren und Beweise zu ignorieren, die im Widerspruch zu ihrer Darstellung stehen, einige Leser empfinden die Gefühle des Autors am Ende als zermürbend.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
The Invasion of America: Indians, Colonialism, and the Cant of Conquest
In diesem ikonoklastischen Buch stellt Francis Jennings die Geschichte der amerikanischen Kolonisierung als eine territoriale Invasion dar.
Die traditionelle Geschichte des frühen Amerika stellt die Kolonien als eine Verpflanzung der europäischen Kultur auf einen neuen Kontinent dar - ein "jungfräuliches Land", in dem den amerikanischen Ureinwohnern die Rolle einer Folie zugewiesen wurde, deren Hauptbeitrag darin bestand, die Energie und den Einfallsreichtum der europäischen Enteigner zu stimulieren. Jennings lehnt diese Ideologie ab und untersucht die Beziehungen zwischen Europäern und Indianern aus einem weitaus kritischeren Blickwinkel.
Befreit von alten Mythen und Rationalisierungen, werden die Handlungen der Puritaner im kalten Licht materieller Interessen und nackter Expansion gesehen.