Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Analyse des Verhältnisses zwischen Demokratie und Kapitalismus und unterstreicht die Fragilität demokratischer Systeme angesichts der heutigen Herausforderungen. Es ist gut recherchiert, gut lesbar und voller wertvoller Einsichten, aber einige Leser haben das Gefühl, dass es neue Perspektiven vermissen lässt und keine adäquaten Lösungen für die aufgeworfenen Fragen bietet.
Vorteile:Das Buch ist fundiert, umfassend recherchiert und in einer klaren und ansprechenden Weise geschrieben. Es stellt eine gut begründete Argumentation für die Bedeutung des demokratischen Kapitalismus dar, bietet eine Synthese aus wirtschaftlicher, sozialer und politischer Analyse und enthält wertvolle visuelle Hilfsmittel wie Tabellen und Diagramme. Es wird für seine Wissenschaftlichkeit gelobt und gilt als guter Überblick zum Verständnis der jüngsten historischen Entwicklungen.
Nachteile:Einige Leser sind der Meinung, dem Buch fehle es an Originalität, da es keine neuen Erkenntnisse oder Lösungen für die erörterten komplexen Probleme biete. Kritisiert werden die Voreingenommenheit des Autors und vermeintliche Unzulänglichkeiten bei der Auseinandersetzung mit bestimmten politischen Dynamiken. Außerdem wurde eine digitale Ausgabe bemängelt, und einige Rezensenten äußerten den Wunsch nach mehr umsetzbaren Empfehlungen oder Perspektiven für die Zukunft.
(basierend auf 38 Leserbewertungen)
Crisis of Democratic Capitalism
Der Autor von „The Shifts and the Shocks“ und einer der einflussreichsten Autoren auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften rechnet damit ab, wie und warum die Beziehung zwischen Demokratie und Kapitalismus ins Wanken gerät. Politisches Versagen hat das Vertrauen in die liberale Demokratie und in den Begriff der Wahrheit an sich untergraben.
Die Bande, die offene Märkte mit freien und fairen Wahlen verbinden sollten, werden selbst in den vermeintlichen Kernländern der Demokratie strapaziert und abgelehnt. Überall auf der Welt befindet sich der demokratische Kapitalismus, der auf der entschlossenen Trennung von Macht und Reichtum beruht, in der Krise. Einige argumentieren nun, dass der Kapitalismus ohne Demokratie besser ist; andere, dass die Demokratie ohne Kapitalismus besser ist.
Dieses Buch ist eine eindringliche Erwiderung auf beide Ansichten. Es analysiert, wie die Ehe zwischen Kapitalismus und Demokratie so zerbrechlich geworden ist, und besteht dennoch darauf, dass eine Scheidung ein fast unvorstellbares Unglück wäre.
Martin Wolf, eine der klügsten öffentlichen Stimmen zu globalen Angelegenheiten, argumentiert, dass der demokratische Kapitalismus trotz all seiner jüngsten Schwächen - verlangsamtes Wachstum, zunehmende Ungleichheit, weit verbreitete Desillusionierung in der Bevölkerung - trotz seiner inhärenten Fragilität das beste System bleibt, das wir für das menschliche Wohlergehen kennen. Kapitalismus und Demokratie sind komplementär, sie brauchen einander, wenn beide gedeihen sollen.
Wolfs großartige Untersuchung ihrer Ehe zeigt uns, dass Bürgersinn und ein gemeinsamer Glaube an das Gemeinwohl keine romantischen Slogans sind, sondern die wesentliche Grundlage unserer wirtschaftlichen und politischen Freiheit.