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Butchering Art - Joseph Lister's Quest to Transform the Grisly World of Victorian Medicine
Die viktorianischen Operationssäle waren als „Tore des Todes“ bekannt, erinnert uns Fitzharris, denn die Hälfte der Operierten überlebte den Eingriff nicht. Es war eine Zeit, in der ein gebrochenes Bein zu einer Amputation führen konnte, in der Chirurgen oft keinen Universitätsabschluss hatten und noch dafür bekannt waren, Friedhöfe nach Leichen zu durchsuchen. Die Entdeckung der Anästhesie linderte zwar das Elend der Patienten etwas, führte aber ironischerweise zu mehr Todesfällen, da die Chirurgen größere Risiken eingingen. In den verwahrlosten, überfüllten Krankenhäusern blieben die Ärzte ratlos angesichts der hartnäckigen Infektionen, die die Sterblichkeitsrate hartnäckig hoch hielten.
Zu einer Zeit, in der die Chirurgie nicht gefährlicher sein konnte, trat eine ungewöhnliche Persönlichkeit auf den Plan: Joseph Lister, ein junger, melancholischer Quäker-Chirurg. Mit seiner kühnen Behauptung, dass Keime die Quelle aller Infektionen seien - und mit Antiseptika behandelt werden könnten - veränderte er die Geschichte der Medizin für immer.
Mit dem Blick eines Romanciers für Details beschwört Fitzharris auf brillante Weise die grausame Welt der viktorianischen Chirurgie herauf und enthüllt, wie einer der größten medizinischen Köpfe Großbritanniens der jahrhundertelangen Grausamkeit, dem Sägen und dem Wundbrand endlich ein Ende setzte.