Bewertung:

China Miévilles „Die Narbe“ ist ein komplexer und fantasievoller Roman, der in der fantastischen Welt von Bas-Lag spielt und die Protagonistin Bellis Coldwine dabei begleitet, wie sie sich durch die Gefahren einer schwimmenden Piratenstadt namens Armada navigiert. Während das Buch für seinen komplexen Weltenbau, die scharfe Prosa und die fesselnden Themen Ehrgeiz und Menschlichkeit gelobt wird, gibt es Kritik für sein Tempo, die Unsympathie der Hauptfigur und die uneinheitliche Erzählweise.
Vorteile:⬤ Komplexer und fantasievoller Aufbau der Welt.
⬤ Reichhaltige Charakterisierung und Erforschung von Themen wie Ehrgeiz und Menschlichkeit.
⬤ Meisterhafter Gebrauch von Sprache und beschreibender Prosa.
⬤ Fesselnde Handlung mit unerwarteten Wendungen und Tiefgang.
⬤ Setzt nicht voraus, dass man „Perdido Street Station“ schon kennt, obwohl es das Erlebnis bereichert.
⬤ Die Hauptfigur, Bellis Coldwine, wird oft als unsympathisch und handlungsunfähig empfunden.
⬤ Das Tempo kann sich deutlich verlangsamen, besonders in der ersten Hälfte des Buches.
⬤ Einige Leser empfanden Momente der Erzählung als mühsam oder erzwungen.
⬤ Kritik an einem Mangel an detaillierten nautischen Kenntnissen und einer angemessenen Begründung für einige der fantastischen Elemente.
(basierend auf 290 Leserbewertungen)
The Scar
China Miéville, ein Mythenschöpfer ersten Ranges, hat den Fantasy-Roman mit einer frischen Sprache, verblüffenden Bildern und verblüffender Originalität versehen. Dieses neueste Epos spielt in derselben weitläufigen Welt wie Miévilles mit dem Arthur-C.-Clarke-Preis ausgezeichneter Roman Perdido Street Station und führt eine völlig neue Besetzung von faszinierenden Charakteren und schillernden Kreationen ein.
An Bord eines riesigen Seeschiffs wird eine Gruppe von Gefangenen und Sklaven, deren Körper in groteske biologische Merkwürdigkeiten verwandelt wurden, in die junge Kolonie New Crobuzon gebracht. Doch sie sind nicht allein auf der Reise. Sie werden von einer Handvoll Reisenden begleitet, die alle einen Grund haben, aus der Stadt zu fliehen. Unter ihnen ist Bellis Coldwine, eine renommierte Linguistin, deren Dienste als Dolmetscherin ihr die Passage - und die Flucht vor einer grausamen Strafe - ermöglichen. Denn sie ist mit Isaac Dan der Grimnebulin verbunden, dem brillanten, abtrünnigen Wissenschaftler, der unwissentlich einen Albtraum über New Crobuzon entfesselt hat.
Für Bellis ist der Plan klar: unter den neuen Grenzgängern der Kolonie leben, bis es sicher ist, nach Hause zurückzukehren. Doch als das Schiff auf dem Swollen Ocean von Piraten belagert wird, werden die leitenden Offiziere kurzerhand hingerichtet. Die überlebenden Passagiere werden nach Armada gebracht, einer Stadt, die aus den Rümpfen der Piratenschiffe erbaut wurde, eine schwimmende, landlose Masse, die von der bizarren Dualität der Liebenden regiert wird. Auf Armada erhält jeder Arbeit, und selbst die Remades leben gleichberechtigt mit den Menschen, Cactae und Cray. Dennoch darf niemand die Insel je verlassen.
Einsam und verbittert in ihrer Gefangenschaft weiß Bellis, dass es ein Todesurteil ist, Widerspruch zu zeigen. Stattdessen muss sie heimlich nach Informationen über die Pläne der Armada suchen. Die Antwort liegt in den dunklen, amorphen Gestalten, die unentdeckt meilenweit unter dem Wasser schweben - furchterregende Wesen mit einer einzigartigen, abschreckenden Mission....
China Miéville ist ein Schriftsteller für eine neue Ära - und The Scar ist ein leuchtender, brillant erdachter Roman, der nichts weniger als spektakulär ist.