
The Odyssey of Michael Aldrian
Michael Aldrian, ein pensionierter Wiener Opernsänger, reist nach Venedig, um seinen Bruder und seine Schwägerin in den Ferien zu besuchen, aber sie scheinen spurlos verschwunden zu sein. In der Absicht, einen Reiseführer über Venedig zu schreiben, macht sich Aldrian auf den Weg in die überflutete Stadt.
Doch er wird verfolgt, bedroht und überfallen. Dann erhält er ein Paket mit italienischen Lire, vermutlich als Bestechungsgeld. Die Polizei rät ihm, nach Wien zurückzukehren, aber er bleibt, in der Hoffnung, das mysteriöse Verschwinden des Paares aufzuklären.
Ein weiteres Paket enthält die Hände seines Bruders und seiner Schwägerin, und bald darauf werden ihre Leichen aus dem Meer gefischt.
Unaufhaltsam und fast ohne sein Zutun wird er in die Intrige hineingezogen, mehr als Teilnehmer denn als Zuschauer. Wie in einem Albtraum durchquert er die Stadt und tötet mehrere Menschen, die sich ihm in den Weg stellen.
Ist er verrückt geworden, oder ist es die Welt? Der Autor Gerhard Roth wurde 1942 in Graz als Sohn eines Arztes und einer Krankenschwester geboren. Ursprünglich wollte er Medizin studieren, brach das Studium aber bald wieder ab.
Zehn Jahre lang arbeitete Roth als Computerprogrammierer, um seine wachsende Familie zu unterstützen, doch seit Mitte der 1970er Jahre ist er ausschließlich als Schriftsteller tätig. Zu seinen Hauptwerken gehören der siebenbändige Romanzyklus Die Archive des Schweigens und ein weiterer Romanzyklus, Orkus (Hades). Sein Werk wurde im Laufe der Jahre von der Kritik hoch gelobt, unter anderem mit dem Döblin-Preis (1983), dem Kreisky-Preis (2002) und dem Großen Österreichischen Staatspreis (2016).