
The Politics of Israel's Past: The Bible, Archaeology and Nation-Building
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Geschichtsbilder - die als einfach gegeben, selbstverständlich und sogar unbestreitbar dargestellt werden - in politischen Lesarten der Vergangenheit verwendet und als Legitimationsinstrument eingesetzt werden.
Die Autoren dieses Bandes, Bibelwissenschaftler, Archäologen, Anthropologen und Historiker, nehmen deshalb eine Dekonstruktion moderner biblischer Diskurse über die Entstehung der Bibel und die Geschichte des alten Israel vor und ermöglichen so kritische Annäherungen an die Vergangenheit des alten Palästina, an die Geschichte der Völker der Region, an die Geschichte des/der biblischen Textes/Texte und nicht zuletzt an den modernen politischen Gebrauch biblischer Erzählungen zur Legitimation von Landbesitz und Nationalismen. Zu den behandelten Themen gehören das Erscheinungsbild des Judentums und seine Verbindung zur Produktion der biblischen Literatur, die Politik der archäologischen Praxis in Israel, die Rolle der Archäologie bei der Produktion nationalistischer Narrative der Vergangenheit, die Beziehung zwischen genetischen Studien und jüdischem Nationalismus sowie die Aussichten für das Schreiben kritischer Geschichten des alten Palästina jenseits biblischer Bilder und religiöser und politischer Bestrebungen.
Jeder Artikel veranschaulicht die enge Beziehung zwischen der Bibel, der Archäologie und den Prozessen der Nationenbildung im Staat Israel. Die Politik der Vergangenheit Israels befasst sich sowohl mit der Art und Weise, wie die zeitgenössische Politik das Wissen über die Vergangenheit beeinflusst, als auch mit den Prozessen, durch die Konstruktionen einer alten Vergangenheit moderne politische Situationen legitimieren.