Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung von Präsident Calvin Coolidge, hebt seine Stärken und Schwächen hervor und versucht gleichzeitig, mit den Mythen um seine Regierung aufzuräumen. Einige Leser empfinden die Darstellung von Coolidge jedoch als klischeehaft und den Schreibstil als akademisch und trocken.
Vorteile:Der Autor, Ferrell, wird für seine gründliche Recherche und seine Fähigkeit, Coolidges Stärken und Schwächen zu beschreiben, gelobt. Sein akademischer Schreibstil wird von Fans historischer Analysen geschätzt, und er bietet einen tiefen Einblick in eine komplizierte Periode der amerikanischen Geschichte.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass das Buch keine neuen Erkenntnisse über Coolidge bietet, sondern stattdessen alte Stereotypen aufrechterhält. Außerdem wird der Text als schwer lesbar und wenig engagiert beschrieben, was es für manche Leser schwierig macht, das Interesse aufrechtzuerhalten.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Presidency of Calvin Coolidge
Vielleicht hat kein amerikanischer Präsident weniger zu seinem Amt oder seiner Zeit gepasst als Calvin Coolidge. Der wortkarge Neuengländer wurde zufällig Vizepräsidentschaftskandidat und wurde dann nach dem Tod von Warren G. Harding ins Weiße Haus geschoben, um die Roaring Twenties mürrisch zu leiten.
Robert Ferrell, einer der profiliertesten Historiker Amerikas, bietet die erste ausführliche Darstellung der Präsidentschaft Coolidges seit dreißig Jahren. Er stützt sich dabei auf die kürzlich geöffneten Papiere des Arztes im Weißen Haus, Joel T. Boone, um eine persönlichere Einschätzung des dreißigsten Präsidenten zu geben, als es bisher möglich war. Ferrell zeigt, dass Coolidge ein hart arbeitender, sensibler Mensch war, der ein gewiefter Politiker und ein kluger Menschenkenner war. Er enthüllt, wie Coolidge, nachdem er von der Presse als der kauzige kleine Mann aus Vermont tituliert wurde, dieses Image kultivierte, um die Wahl 1924 zu gewinnen. Leider musste Coolidges leidgeprüfte Frau oft als Sicherheitsventil für sein Temperament herhalten.
Ferrells Analyse der Coolidge-Jahre zeigt, wie der Präsident die Essenz des Republikanismus der 1920er Jahre verkörperte. Als Anhänger der Laissez-faire-Wirtschaft und der Gewaltenteilung setzte er sich für eine kleine Regierung ein und verringerte zusammen mit seinen Vorgängern die Staatsverschuldung um ein Drittel. Eher ein Manager als eine Führungspersönlichkeit, meisterte er erfolgreich den Teapot-Dome-Skandal und die Krisen in Mexiko, Nicaragua und China, ignorierte aber eine überhitzte Wirtschaft. Ferrell plädiert überzeugend dafür, Coolidge nicht für das Scheitern der Außenpolitik seiner Partei verantwortlich zu machen; er behauptet jedoch, dass der Präsident die Wall Street vor den Gefahren der Überspekulation hätte warnen müssen, dass er aber nicht über ausreichende wirtschaftliche Kenntnisse verfügte, um dies zu tun.
Auf der Grundlage der neuesten Literatur über die Coolidge-Ära hat Ferrell eine akribische und sehr lesenswerte Darstellung der Innen- und Außenpolitik des Präsidenten verfasst. Sein Buch erhellt diese Vor-Depressions-Verwaltung für Historiker und offenbart dem allgemeinen Leser einen Präsidenten, der ein strenges Temperament hatte und sich dem öffentlichen Dienst verschrieben hatte.