
The Practice of Rhetoric: Poetics, Performance, Philosophy
Aufsätze, die zeigen, was ein weit gefasster Begriff von Rhetorik in Bezug auf die Praxis bedeutet und bewirkt
Rhetorik ist die Kunst des Hervorhebens, im antiken Sinne des Hervorbringens von Licht oder des Verdunkelns im Schatten, und sie ist sowohl eine Praxis als auch eine Theorie über diese Praxis. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Rhetorikwissenschaftler Ansätzen zugewandt, die Poetik, Performance und Philosophie zu einer "praktischen Kunst" verflechten. Die Praxis der Rhetorik: Poetics, Performance, Philosophy stellt eine solche Darstellung der Rhetorik vor, die theoretische Ansätze voraussetzt und einbezieht und eine Sammlung von Grundsätzen bietet, die in der Hitze und den Prüfungen der öffentlichen Praxis zusammengetragen wurden. Die in diesem Band versammelten Aufsätze sind inspiriert von der umfassenden Konzeption der Rhetorik, die der Rhetorikhistoriker Jeffrey Walker vorgelegt hat, der vielleicht am besten dafür bekannt ist, dass er den Bildungsauftrag der Rhetorik und ihre Investitionen in Theorie und Praxis betont.
Das Buch erweitert diese Vision durch die Prismen der Poetik, der Performance und der Philosophie des Arguments. Die Poetik zeigt die Bedeutungsgebung der Rhetorik in all ihren verbalen Möglichkeiten und materiellen Manifestationen, in Kontexten, die von mäuseverseuchten mittelalterlichen Feldern bis zur Bedrohung durch giftige Flüsse im zwanzigsten Jahrhundert reichen. Die Performance bringt das Geschaffene in die Hitze des öffentlichen Lebens, indem sie die Rhythmen der byzantinischen Prosa abklopft oder mit Hilfe von Collagen die Überzeugungen von Martin Luther King Jr. visuell darstellt. Die Philosophie der Argumentation verdeutlicht die sich gegenseitig konstituierende Beziehung zwischen Rhetorik und Dialektik, indem sie neue Einsichten und Kontexte für alte Werkzeuge wie Stasis und Disputation bietet, ohne dabei den Fokus auf Nützlichkeit und Lehrbarkeit zu verlieren.
Die hier versammelten Aufsätze, die sich über Jahrhunderte und Kontexte erstrecken, zeigen, dass es nach wie vor notwendig ist, das Zusammenwirken von deskriptiver Sprache und normativer Realität, von begrifflichem Vokabular und materieller Praxis, von öffentlicher Rede und moralischer Selbstformung sorgfältig zu beachten. Dieser Band wird langjährige Gespräche über die öffentliche, weltbildende Praxis der Rhetorik neu beleben und damit auch deren staatsbürgerlichen Auftrag.