Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
Bodily Arts: Rhetoric and Athletics in Ancient Greece
Die Rolle der Leichtathletik im antiken Griechenland ging weit über den Bereich der Kinesiologie, des Wettkampfs und der Unterhaltung hinaus. In Lehre und Philosophie überschnitten sich sportliche Praktiken mit rhetorischen und bildeten eine gemeinsame Form der Wissensproduktion. Bodily Arts untersucht diese faszinierende Überschneidung und bietet einen wichtigen Kontext für das Verständnis der Haltung der alten Griechen gegenüber sich selbst und ihrer Umwelt.
In der klassischen Gesellschaft war die Rhetorik eine Aktivität, die im Wesentlichen „ausgeführt“ wurde. Bodily Arts beschreibt, wie die Athletik als „Zwillingskunst“ der Rhetorik in den körperlichen Aspekten des Lernens und der Darbietung auftauchte, und stützt sich dabei auf verschiedene Redner und Philosophen wie Isokrates, Demosthenes und Platon sowie auf medizinische Abhandlungen und eine Fülle von Artefakten aus dieser Zeit, darunter Statuen und Vasen.
Debra Hawhees aufschlussreiche Studie beleuchtet die Vorstellung von der klassischen Turnhalle als Ort einer gewohnheitsmäßigen „Vermischung“ von sportlichen und rhetorischen Darbietungen sowie die Nutzung des antiken Sportunterrichts für ein rhetorisches Training auf der Grundlage von Rhythmus, Wiederholung und Reaktion. Hawhee präsentiert ihre Daten vor dem Hintergrund einer breiten kulturellen Perspektive statt einer engen disziplinären. Sie liefert eine bahnbrechende Interpretation der griechischen Zivilisation des sechsten, fünften und vierten Jahrhunderts v. Chr., indem sie ihre Bürger in Aktion beobachtet.