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The Credential Society: An Historical Sociology of Education and Stratification
The Credential Society ist ein Klassiker über die Rolle der Hochschulbildung in der amerikanischen Gesellschaft und ein unverzichtbarer Text für das Verständnis der Reproduktion von Ungleichheit. Die seinerzeit umstrittene Behauptung von Randall Collins, dass die Ausweitung des amerikanischen Bildungswesens die soziale Mobilität nicht erhöht, sondern vielmehr einen Kreislauf der Inflation von Leistungsnachweisen geschaffen hat, hat sich als bemerkenswert vorausschauend erwiesen.
Collins zeigt, wie die Inflation der Zeugnisse die Versprechungen der Massenbildung in Bezug auf die Aufstiegsmobilität zunichte macht. Die Ausweitung der Highschool- und dann der Undergraduate-Ausbildung hat eine unbemerkte Spirale der zunehmenden Produktion von Zeugnissen und beruflichen Anforderungen in Gang gesetzt, mit Folgen wie Noteninflation, steigenden Bildungskosten und irreführenden Jobversprechen, die von gewinnorientierten Schulen in Aussicht gestellt werden. Collins untersucht Medizin, Jura und Ingenieurwesen, um zu zeigen, wie die Vergabe von Zeugnissen diese hochrangigen Berufe für Neuankömmlinge verschloss.
In einer Zeit, die von der Abwertung der Highschool-Diplome, der Empörung über den Wert teurer Studienabschlüsse und der Verbreitung neuer beruflicher Abschlüsse wie dem MBA geprägt ist, hat sich The Credential Society mehr als bewährt. In einem neuen Vorwort erörtert Collins die jüngsten Entwicklungen, widerlegt die Behauptung, dass die Anerkennung von Abschlüssen durch den technologischen Wandel vorangetrieben wird, und weist auf alternative Wege für die Zukunft der Bildung hin.