Bewertung:

Die Kritiken zu Kathryn Davis' Buch „Die Seidenstraße“ zeichnen ein gemischtes Bild. Es wird für seine lyrische und suggestive Prosa gefeiert, aber auch für seine verwirrende Erzählweise und die mangelnde Entwicklung der Charaktere kritisiert. Einige Leser fanden es eine fesselnde Erkundung von Themen wie Zeit, Sterblichkeit und dem Wesen der Existenz, aber viele empfanden die Geschichte als schwer fassbar und unbefriedigend, so dass sie über die zentrale Botschaft im Unklaren waren.
Vorteile:⬤ Lyrischer und anregender Schreibstil, der Vergleiche mit berühmten Autoren zulässt.
⬤ Bietet eine tiefe Auseinandersetzung mit komplexen Themen wie Sterblichkeit und Fantasie.
⬤ Wunderschöne Bilder und detaillierte Szenen, die den Leser mitreißen.
⬤ Einige finden es anregend und schätzen den künstlerischen Ansatz des Erzählens.
⬤ Die Erzählung ist oft verwirrend und unklar, so dass es für die Leser schwierig ist, die Handlung zu verstehen.
⬤ Minimale Entwicklung der Charaktere, was dazu führt, dass man sich mit den Figuren nicht identifizieren kann.
⬤ Viele Leser äußern ihre Frustration über ungelöste Fragen und ein leeres Gefühl, nachdem sie das Buch beendet haben.
⬤ Möglicherweise irreführender Titel, da es in dem Buch nicht in erster Linie um die Seidenstraße geht.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Silk Road
Ein fesselnder Roman über Vergänglichkeit und Sterblichkeit, von einer der originellsten Stimmen der amerikanischen Literatur.
Die Seidenstraße beginnt auf einer Matte im Yogakurs, tief in einem Labyrinth in einer Siedlung irgendwo im eisigen Norden, unter der klugen Anleitung von Jee Moon. Als sich jemand nicht aus der Leichenstellung erhebt, erinnern sich der Astronom, der Archivar, der Botaniker, der Hüter, der Topologe, der Geograf, der Mann aus dem Eis und der Koch an die Wege, die sie dorthin geführt haben - Wege, auf denen sie immer noch zu reisen scheinen.
Auch die Seidenstraße beginnt im rivalisierenden Kampf um die Gunst, im geschützten Eden der Kindheit, und sie endet in der erschütternden Demokratie der Sterblichkeit, in Krankheit, Verlust und Tod. Kathryn Davis' Geschicklichkeit bringt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eine brillante Koexistenz; in einer sich endlos verschiebenden Landschaft bahnen sich ihre Figuren ihren Weg durch Brüche, Trauer und Apokalypse, von der Existenz zur Nichtexistenz, von der Verkörperung zum reinen Geist.
Seit dem Beginn ihrer außergewöhnlichen Karriere ist Davis vom Reisen fasziniert. Ihre Bücher drehen sich um Roadtrips, Wanderungen, Hegiras, Exilanten und jetzt, in diesem triumphalen Roman, um eine Pilgerreise. Die Seidenstraße ist ihr explizitester allegorischer Roman und auch ihr tiefgründigstes Vehikel; geschmeidig und fesselnd, wird die Reise hier nicht von einem einzelnen Protagonisten unternommen, sondern von einer Gemeinschaft einzelner Seelen - einer Familie, einer Yogaklasse, einer Generation. Die Enthüllungen sind hinreißend und verwüstend.