Bewertung:

Das Buch „Die sieben Säulen der statistischen Weisheit“ bietet eine eingehende Untersuchung der Geschichte und Entwicklung der wichtigsten statistischen Konzepte. Es ist gut geschrieben und bietet wertvolle Einblicke für Leser mit einem Hintergrund in Statistik. Aufgrund des historischen Schwerpunkts und der teilweise komplexen Erklärungen kann es jedoch für Leser ohne fundierte Kenntnisse des Fachs eine Herausforderung darstellen.
Vorteile:Gut recherchierter historischer Kontext der statistischen Konzepte.
Nachteile:Fesselnder Schreibstil, der Routinekonzepte interessant macht.
(basierend auf 61 Leserbewertungen)
The Seven Pillars of Statistical Wisdom
Was macht die Statistik zu einer einheitlichen Wissenschaft? Stephen Stigler stellt die sieben grundlegenden Ideen der Statistik vor - einer wissenschaftlichen Disziplin, die mit der Mathematik und der Informatik verwandt ist, sich aber von ihnen unterscheidet.
Selbst die grundlegendste Idee - die Aggregation, die durch die Mittelwertbildung veranschaulicht wird - ist kontraintuitiv. Sie ermöglicht es, Informationen zu gewinnen, indem man Informationen verwirft, nämlich die Individualität der Beobachtungen. Stiglers zweite Säule, die Informationsmessung, stellt die Bedeutung von „Big Data“ in Frage, indem sie darauf hinweist, dass nicht alle Beobachtungen gleich wichtig sind: Die Menge an Informationen in einem Datensatz ist oft nur proportional zur Quadratwurzel der Anzahl der Beobachtungen, nicht zur absoluten Anzahl. Die dritte Idee ist die Likelihood, die Kalibrierung von Schlussfolgerungen mit Hilfe von Wahrscheinlichkeiten. Intercomparison ist der Grundsatz, dass statistische Vergleiche nicht in Bezug auf einen externen Standard durchgeführt werden müssen. Die fünfte Säule ist die Regression, die sowohl ein Paradoxon (große Eltern bringen im Durchschnitt kleinere Kinder hervor; große Kinder haben im Durchschnitt kleinere Eltern) als auch die Grundlage für Schlussfolgerungen, einschließlich Bayes'scher Schlussfolgerungen und kausaler Überlegungen, darstellt. Das sechste Konzept erfasst die Bedeutung der Versuchsplanung, indem es zum Beispiel die Vorteile eines kombinatorischen Ansatzes mit strenger Randomisierung aufzeigt. Das siebte Konzept ist das Residualkonzept, d. h. die Vorstellung, dass ein kompliziertes Phänomen vereinfacht werden kann, indem die Wirkung bekannter Ursachen abgezogen wird, so dass ein Restphänomen übrig bleibt, das sich leichter erklären lässt.
Die sieben Säulen der statistischen Weisheit stellen eine originelle, einheitliche Darstellung der statistischen Wissenschaft dar, die den interessierten Laien faszinieren und den professionellen Statistiker begeistern wird.