Bewertung:

Die Sprache der Diebe von Martin Puchner erforscht die Überschneidung von Familiengeschichte, Sprache und dem Erbe des Nationalsozialismus durch die Linse von Rotwelsch, einer Hybridsprache. Während einige Leser das Buch fesselnd und informativ fanden, erwarteten andere eine stärker fokussierte linguistische Studie.
Vorteile:Das Buch bietet eine faszinierende Erzählung, die persönliche und wissenschaftliche Elemente miteinander verwebt und Einblicke in die Familiengeschichte und die Komplexität der Identität im Zusammenhang mit Sprache und Nationalsozialismus gewährt. Viele Leser schätzten die einzigartige Perspektive, die emotionale Tiefe und den Hintergrund, den das Buch über das Rotwelsch bietet.
Nachteile:Einige Leser erwarteten eine tiefer gehende linguistische Analyse und fanden, dass der Schwerpunkt eher auf der Familiengeschichte der Autorin als auf der Sprache selbst lag. Die Erzählung wurde als verworren, gelegentlich verwirrend und nicht ganz kohärent in Bezug auf die Sprachstudie beschrieben.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Language of Thieves: My Family's Obsession with a Secret Code the Nazis Tried to Eliminate
Vor Jahrhunderten tauchte in Mitteleuropa eine kodierte Sprache auf, die in Graffiti gekritzelt und nur von Leuten gesprochen wurde, die „wiz“ (wissend) waren.
Diese hybride Sprache, genannt Rotwelsch, erleichterte das Überleben von Menschen auf der Flucht - ob sie nun vor Verfolgung flohen oder einfach nur vom Pech verfolgt waren. Es war eine Sprache der Straße, die mit Vagabunden, Reisenden, Juden und Dieben assoziiert wurde, die Wörter aus dem Jiddischen, Hebräischen, Deutschen, Romani, Tschechischen und anderen europäischen Sprachen mischte und reich an Ausdrücken für Polizei, Gefängnis oder Schwierigkeiten war, wie „in der Klemme sitzen“.
Diese abtrünnige Sprache verunsicherte die Machthaber, die daraufhin versuchten, sie auszurotten, und zwar am vehementesten von den Nazis. Als Junge lernte Martin Puchner diese Geheimsprache von seinem Vater und seinem Onkel. Erst als Erwachsener entdeckte er durch ein giftiges Traktat über jüdische Namen aus den 1930er Jahren, das in den Archiven der Widener Library in Harvard vergraben ist, dass sein eigener Großvater ein überzeugter Nazi gewesen war, der diese „Sprache der Diebe“ verachtete.
Indem er seine Familienerinnerungen mit einem abenteuerlichen Streifzug durch die Geheimnisse der Sprache verwebt, schafft Puchner eine völlig neue Erzählung. In einer Sprache, die durch Migration und Überleben entstanden ist, entdeckt er einen witzigen und einfallsreichen Geist der Toleranz, der in unserer unbeständigen Gegenwart nach wie vor wichtig ist.