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Voice of the Tribes: A History of the National Tribal Chairmen's Association Volume 20
Die 1960er und 1970er Jahre waren eine Zeit des Umbruchs in der Geschichte der USA. In diesen turbulenten Jahrzehnten spielten die amerikanischen Ureinwohner eine wichtige Rolle in der Bürgerrechtsbewegung und kämpften für Selbstbestimmung und Stammessouveränität. Doch sie waren sich nicht immer einig, wie sie ihre Ziele verwirklichen sollten. 1971 gründete eine Gruppe von Stammesführern die National Tribal Chairmen's Association (NTCA), um sich für die in Reservaten lebenden Stämme einzusetzen und dem radikaleren Ansatz der Red-Power-Bewegung etwas entgegenzusetzen. Voice of the Tribes ist die erste umfassende Geschichte der NTCA von ihrer Gründung im Jahr 1971 bis zu ihrer Auflösung 1986.
Wissenschaftler, die sich mit der Geschichte der amerikanischen Ureinwohner befassen, haben den Red-Power-Aktivisten und -Organisationen, die mit ihrem konfrontativen Stil die Notwendigkeit einer Reform der Indianerpolitik deutlich machten, große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Errungenschaften gewählter Führungspersönlichkeiten, die die staatlich anerkannten Stämme der Nation vertraten, sind jedoch in dieser Darstellung verloren gegangen. In diesem Buch füllt der Historiker Thomas A. Britten diese Lücke, indem er die wichtige Rolle aufzeigt, die das NTCA als selbsternannte "Stimme der Stämme" bei der Entwicklung der Indianerpolitik des Bundes spielte.
Auf dem Höhepunkt ihres Einflusses, so Britten, trug die NTCA zur Umsetzung neuer bundespolitischer Maßnahmen bei, die die Souveränität der Stämme förderten, das Land und die Ressourcen der Ureinwohner schützten und direkte Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und den Regierungen der Stämme ermöglichten. Dabei distanzierten sich die NTCA-Vorsitzenden bewusst von bekannten Gruppen wie dem American Indian Movement (AIM), die sie als illegitim, d. h. nicht als "echte Indianer" bezeichneten, und deren Taktiken sie als schädlich für sinnvolle Reformen betrachteten.
Auf der Grundlage von Archivquellen und ausführlichen Interviews mit prominenten Indianerführern und Bundesbeamten dieser Zeit bietet Brittens Bericht neue Einblicke in den indianischen Aktivismus und die Politik zwischen den Stämmen auf dem Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung.