Bewertung:

Albert Schweitzers „Die Suche nach dem historischen Jesus“ ist eine bahnbrechende Erkundung des historischen Kontextes Jesu, die sich mit über 100 Jahren Forschung auseinandersetzt. Der Text setzt sich kritisch mit verschiedenen theologischen Standpunkten auseinander und erntet von den Lesern sowohl Lob als auch Enttäuschung für seine Tiefe, seinen Aufbau und Schweitzers Interpretationen.
Vorteile:Das Buch bietet einen ausführlichen historischen Kontext, setzt sich mit wichtigen theologischen Debatten auseinander und wird für seine Gründlichkeit und intellektuelle Einsicht gelobt. Viele Leser finden, dass es eine lohnende Lektüre ist, die ein klassisches Verständnis des historischen Jesus vermittelt und zu weiteren Forschungen zu diesem Thema anregt. Es gilt als ein bahnbrechendes Werk, das in seinen Hauptpunkten nicht übertroffen wurde und auch nach einem Jahrhundert noch als relevant anerkannt wird.
Nachteile:Das Buch wird oft für seine dichte und schwierige Prosa kritisiert, die das Lesen und Verstehen erschwert. Einige Leser halten es für schlecht gegliedert, mit langatmigen Abschnitten, die der Klarheit abträglich sind. Darüber hinaus gibt es Beschwerden über die Qualität bestimmter Ausgaben, insbesondere der Kindle-Version, die Formatierungsfehler und Ablenkungen aufweist. Einige Rezensenten sind auch der Meinung, dass Schweitzers Ansichten nicht mit modernen Interpretationen von Jesus übereinstimmen.
(basierend auf 87 Leserbewertungen)
The Quest of the Historical Jesus
In diesem bahnbrechenden Werk, das seinen Ruf als Theologe begründete, zeichnet Albert Schweitzer die Suche nach der historischen Person Jesu (abgesehen vom Christus des Glaubens) nach und legt seine eigene Auffassung von Jesus als einer apokalyptischen Figur vor, die eine radikale Botschaft vom Kommen des Reiches Gottes verkündete.
Auch wenn Schweitzers eigene Vorschläge zu Jesus nicht mehr auf Zustimmung stoßen, besteht sein bleibender Beitrag, der den größten Teil des Buches ausmacht, in der Kritik an seinen Vorgängern. Durch die Untersuchung der Werke von mehr als 50 Autoren und Gelehrten des 18.
und 19. Jahrhunderts zeigt er schlüssig auf, dass jede historische Rekonstruktion Jesu größtenteils ein Hirngespinst war, das in ihrem eigenen Selbstverständnis entstand. Schweitzers Arbeit hat sich als Prüfstein für alle nachfolgenden Suchen nach dem „Jesus der Geschichte“ erwiesen.
Es trug auch in nicht geringem Maße zu dem bemerkenswerten Wiederaufleben der Jesus-Studien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei, das in den viel beachteten und höchst umstrittenen Ergebnissen des Jesus-Seminars gipfelte.