Bewertung:

Die Rezensionen zeigen eine Mischung aus Bewunderung und Kritik für die Untersuchung der Faktoren, die zum Ersten Weltkrieg führten, wobei der Einfluss der britischen Kabinettsbeschlüsse und die Rolle von Sir Edward Grey im Mittelpunkt stehen. Während einige das Buch als einen wichtigen Beitrag zum Diskurs über historische Verantwortlichkeit und demokratische Prozesse ansehen, kritisieren andere die Verwendung langer Zitate und den Mangel an neuen Informationen.
Vorteile:⬤ Bietet eine kritische Darstellung von Großbritanniens militärischen Gesprächen mit Frankreich im Vorfeld des Ersten Weltkriegs und betont dabei das Versagen der demokratischen Rechenschaftspflicht des Kabinetts.
⬤ Bietet Einblicke in die Komplexität der Entscheidungsfindung in dieser Zeit.
⬤ Präsentiert eine fesselnde Erzählung und wird als wichtiger Beitrag zum Verständnis der Rolle Großbritanniens im Ersten Weltkrieg angesehen.
⬤ Zeigt relevante moderne Parallelen auf, wie die Chilcot-Untersuchung und aktuelle geopolitische Situationen.
⬤ Enthält lange Zitate aus Memos, die manche Leser als störend und wiederholend empfinden.
⬤ Es fehlt an neuen Informationen, da Ideen präsentiert werden, die seit den 1960er Jahren bekannt sind.
⬤ Kritik an der Darstellung von Sir Edward Grey und des Entscheidungsprozesses durch den Autor als zu vereinfacht und zu wenig nuanciert.
⬤ Einige argumentieren, dass es sich eher um einen aktuellen politischen Kommentar als um eine rein historische Darstellung handelt.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Hidden Perspective: The Military Conversations 1906-1914
Im Jahr 1905 vereinbarte der britische Außenminister Edward Grey mit seinen französischen Amtskollegen geheime Gespräche über die Entsendung eines britischen Expeditionskorps nach Frankreich im Falle eines deutschen Angriffs.
Weder das Parlament noch das übrige Kabinett wurden darüber informiert. The Hidden Perspective nimmt den Leser mit in diese spannungsgeladenen Jahre vor dem Ersten Weltkrieg und lässt die stürmischen Kabinettssitzungen im Herbst 1911 wieder aufleben, als die Details der militärischen Gespräche schließlich bekannt wurden.
Anhand zeitgenössischer historischer Dokumente zeigt David Owen, selbst ehemaliger Außenminister, wie der Glaube des Außenministeriums an die moralische Verpflichtung Großbritanniens, Truppen auf den Kontinent zu schicken, die politische Entscheidungsfindung beeinflusste und dazu beitrug, den Eindruck zu erwecken, der Krieg sei unvermeidlich. Wäre Großbritanniens diplomatische und maritime Strategie in diesen Jahren geschickter gehandhabt worden, so Owen, hätte das Blutbad des Ersten Weltkriegs vielleicht ganz verhindert werden können.