Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung der Volksfront in Frankreich, analysiert ihre Komplexität, die wichtigsten Persönlichkeiten und den historischen Kontext und stellt sie schließlich als bedeutenden, aber fehlerhaften Versuch dar, den Faschismus zu bekämpfen.
Vorteile:Das Buch wird für seine Komplexität und Tiefe gelobt und bietet einen ausgewogenen Überblick, der dem Leser zugänglich ist. Es stellt wichtige historische Fakten dar und führt gekonnt durch die Feinheiten der französischen Politik in den 1930er Jahren, beschreibt die Stärken und Schwächen der wichtigsten Führungspersönlichkeiten und beleuchtet sowohl die Versprechen als auch die Misserfolge der Volksfront.
Nachteile:In einigen Rezensionen wird darauf hingewiesen, dass das Buch nicht auf der Grundlage von Primärforschung entstanden ist und möglicherweise keine neuen Erkenntnisse liefert. Es wird erwähnt, dass bestimmte Fehler der Volksfront, wie z. B. Fragen der Repräsentation und Unentschlossenheit unter den Führern, hervorgehoben wurden, aber für diejenigen, die eine tiefer gehende Analyse suchen, möglicherweise nicht ausreichend sind.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Popular Front in France: Defending Democracy, 1934-38
Dies ist die erste umfassende Studie in englischer Sprache über die Volksfront, das Linksbündnis, das in den 1930er Jahren in Frankreich als Reaktion auf die Bedrohung durch den Faschismus entstand und die Wahlen von 1936 gewann, aus denen der erste sozialistische Premierminister Frankreichs, L. Blum, hervorging.
Nach einer kurzen Darstellung der Geschichte der Volksfront gliedert sich das Buch thematisch um die wichtigsten historiographischen Debatten, die die Volksfront ausgelöst hat. Zu den behandelten Themen gehören die Ursprünge der Streiks von 1936, die Gründe für das Scheitern der Wirtschaftspolitik der Volksfront, das Verhältnis zwischen Kultur und Politik im Frankreich der 1930er Jahre und die Gründe für Frankreichs Nichteinmischung in den Spanischen Bürgerkrieg.
Das Buch betrachtet die Volksfront auf drei Ebenen - als Massenbewegung, politische Koalition und Regierung - und argumentiert, dass sie nicht nur als ein rein politisches Phänomen gesehen werden darf, sondern als eine politische, soziale und kulturelle Explosion, die versuchte, die Schranken zwischen allen Bereichen menschlichen Handelns in der stark abgeschotteten Gesellschaft des Frankreichs der 1930er Jahre aufzubrechen. Auch wenn die Volksfront letztlich an diesem Ziel scheiterte, hat sie in Frankreich Legendenstatus erlangt, und im Nachwort des Buches wird der "Mythos" der Volksfront von 1936 bis heute kurz beleuchtet.