
Imagining Religious Leadership in the Middle Ages: Richard of Saint-Vanne and the Politics of Reform
Um die erste Jahrtausendwende nach Christus entstand im ehemaligen Karolingerreich eine Generation von Äbten, die als eine der einflussreichsten in der Geschichte des abendländischen Mönchtums in die Geschichte eingegangen ist.
In diesem Buch bewertet Steven Vanderputten die historische Bedeutung dieser Generation von Mönchsführern neu, indem er einen ihrer prominentesten Vertreter, Richard von Saint-Vanne, eingehend untersucht. Zu Lebzeiten diente Richard (gest.
1046) als Abt zahlreicher Klöster, was ihm den Ruf eines äußerst erfolgreichen Verwalters und Reformers der Klosterdisziplin einbrachte. Wie Vanderputten zeigt, ermöglicht jedoch eine komplexere Betrachtung von Richards Werdegang, seiner Spiritualität und seinen Beweggründen eine bessere Bewertung seiner Leistungen als Kirchenführer und Reformer. Vanderputten analysiert verschiedene Berichte über Richards Leben, zeitgenössische Quellen, die Aufschluss über seine Weltanschauung und sein Selbstverständnis geben, sowie die Belege für sein Wirken als Mönchsreformer und als Förderer der Bekehrung.
Richard selbst verstand sein Leben als einen sich entwickelnden Kommentar zu einem breiten Spektrum von Fragen der individuellen Spiritualität, der klösterlichen Disziplin und der religiösen Führung. Dieser Kommentar, der sehr konservative und revolutionäre Elemente verband, reichte weit über die Klostermauern hinaus und betraf viele der Themen, die die Kirche und ihre Untertanen im späteren elften Jahrhundert spalten sollten.