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Dark Age Nunneries: The Ambiguous Identity of Female Monasticism, 800-1050
In Dark Age Nunneries widerlegt Steven Vanderputten die gängige Sichtweise auf Ordensfrauen zwischen 800 und 1050 als entmachtete oder gar desinteressierte Zeuginnen ihres eigenen Lebens.
Er stützt sich auf eine Studie von Primärquellen aus vierzig weiblichen Klostergemeinschaften in Lothringen - einer politisch und kulturell vielfältigen Region, die eine außergewöhnlich hohe Zahl solcher Einrichtungen aufwies. Vanderputten beleuchtet die Versuche der Ordensfrauen und ihrer Anführerinnen sowie der Kleriker und der mit ihnen sympathisierenden Laien, ein lokales Selbstverständnis zu konstruieren, ihre Handlungsfähigkeit als Ordensgemeinschaften zu bewahren oder zu erweitern und die Einstellungen und Verhaltensweisen der Laien in einem sich wandelnden Kontext und unter den Erwartungen der kirchlichen und weltlichen Autoritäten weiter mitzugestalten.
Anstelle eines „dunklen Zeitalters“, in dem das weibliche Mönchtum unter Faktoren wie der Durchsetzung männlicher religiöser Autorität, der Säkularisierung seiner Institutionen und dem rapiden Rückgang ihres intellektuellen und spirituellen Lebens verkümmerte, stellt Vanderputten fest, dass die nachkarolingische Zeit eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit dieser Frauen bezeugt. Anhand von Texten, Objekten, archäologischen Überresten und Ikonographie bietet Dark Age Nunneries Religionswissenschaftlern, mittelalterlichen Historikern und Geschlechterforschern neue Wege zum Verständnis der Erfahrungen gläubiger Frauen innerhalb der Kirche und in der Gesellschaft während dieser Epoche.