Die Zweideutigkeiten der Erfahrung

Bewertung:   (4,6 von 5)

Die Zweideutigkeiten der Erfahrung (G. March James)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

The Ambiguities of Experience von James G. March untersucht die komplexe Rolle der Erfahrung bei der Schaffung von Intelligenz in Organisationen. Es stellt die konventionelle Weisheit in Frage, dass Erfahrung immer der beste Lehrer ist, und zeigt ihre Grenzen sowie die Notwendigkeit einer sorgfältigen Abwägung auf, wenn man sich bei der Entscheidungsfindung auf Erfahrung verlässt. Das Buch bietet tiefe Einblicke und ermutigt die Leser, kritisch über den Wert von Erfahrung in organisatorischen Kontexten nachzudenken.

Vorteile:

Das Buch ist aufschlussreich und regt zum Nachdenken an und ermutigt die Leser, konventionelle Vorstellungen über Erfahrung zu hinterfragen. Es liefert ein überzeugendes Argument dafür, dass Erfahrung ihre Grenzen hat und nicht die einzige Grundlage für die Entscheidungsfindung sein sollte. Die Leserinnen und Leser schätzen Marchs Fähigkeit, Mythen in Frage zu stellen und das Verständnis des Organisationslebens zu verkomplizieren. Der Schwerpunkt liegt auf den existenziellen und humanistischen Aspekten von Organisationen, was das Buch für diejenigen lohnend macht, die Tiefgang suchen.

Nachteile:

Der Text kann langatmig sein und ist manchmal schwer verständlich. Einige Leser werden das Buch als Herausforderung empfinden, insbesondere diejenigen, die konventionelle Weisheiten bevorzugen. Es ist eher eine Sammlung von Überlegungen als eine umfassende Darstellung, was nicht alle Leser zufrieden stellen dürfte. Trotz seiner Einsichten zeigen sich einige Rezensenten unzufrieden mit der Qualität des Textes.

(basierend auf 9 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The Ambiguities of Experience

Inhalt des Buches:

Die erste Komponente der Intelligenz ist die wirksame Anpassung an ein Umfeld. Um sich effektiv anpassen zu können, benötigen Organisationen Ressourcen, die Fähigkeit, diese zu nutzen, Wissen über die Welt, in der sie existieren, Glück und gute Entscheidungen. In der Regel stehen sie im Wettbewerb um Ressourcen und sind mit Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunft konfrontiert. Viele, aber möglicherweise nicht alle Faktoren, die ihr Schicksal bestimmen, liegen außerhalb ihrer Kontrolle. Populationen von Organisationen und einzelne Organisationen überleben zum Teil vermutlich deshalb, weil sie über eine adaptive Intelligenz verfügen; das Überleben ist jedoch keineswegs gesichert. Die zweite Komponente der Intelligenz ist die Eleganz der Interpretationen von Lebenserfahrungen. Solche Interpretationen umfassen sowohl Geschichtstheorien als auch Sinnphilosophien, aber sie gehen über diese Dinge hinaus, um die schmutzigen Details der täglichen Existenz zu erfassen. Deutungen schmücken die menschliche Existenz. Sie erheben einen Anspruch auf Bedeutung, der unabhängig von ihrem Beitrag zum effektiven Handeln ist. Eine solche Intelligenz rühmt sich der Betrachtung, des Verstehens und der Würdigung des Lebens, nicht nur der Kontrolle desselben. -aus The Ambiguities of Experience.

In The Ambiguities of Experience stellt James G. March eine trügerisch einfache Frage: Welche Rolle spielt die Erfahrung bei der Schaffung von Intelligenz, insbesondere in Organisationen, oder sollte sie spielen? Die Volksweisheit preist die Bedeutung der Erfahrung und warnt gleichzeitig vor ihren Unzulänglichkeiten. Auf der einen Seite wird Erfahrung als der beste Lehrer bezeichnet. Andererseits wird die Erfahrung als Lehrmeister der Narren bezeichnet, derjenigen, die nicht in der Lage oder nicht willens sind, aus dem gesammelten Wissen oder den Lehren von Experten zu lernen. Die Uneinigkeit zwischen diesen Aphorismen spiegelt tiefgreifende Fragen über das menschliche Streben nach Intelligenz durch Lernen aus Erfahrung wider, die Philosophen und Sozialwissenschaftler schon lange beschäftigen. Dieses Buch befasst sich mit den unerwarteten Problemen, mit denen Organisationen (und die Menschen in ihnen) konfrontiert werden, wenn sie sich auf Erfahrung verlassen, um sich anzupassen, zu verbessern und zu überleben.

Dieses Buch erkennt zwar die Macht des Lernens aus Erfahrung und die umfassende Nutzung von Erfahrung als Grundlage für Anpassungen und für die Konstruktion von Geschichten und Modellen der Geschichte an, untersucht aber auch die Probleme mit diesem Lernen. March vertritt die Auffassung, dass Einzelpersonen und Organisationen zwar bestrebt sind, aus Erfahrungen Erkenntnisse zu gewinnen, dass die aus diesem Bestreben resultierenden Schlussfolgerungen jedoch häufig fehlgeleitet sind. Die Probleme liegen zum Teil in Denkfehlern, aber noch mehr in den Eigenschaften der Erfahrung, die das Lernen aus ihr erschweren. Erfahrung, so folgert March, ist vielleicht der beste Lehrer, aber kein besonders guter.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781501716171
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2017
Seitenzahl:168

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)