Bewertung:

Das Buch von Jens Zimmermann bietet eine tiefgreifende Untersuchung von Dietrich Bonhoeffers christlichem Humanismus, wobei er die Bedeutung des Christusereignisses in Bonhoeffers Theologie und seine Relevanz für heutige Fragen hervorhebt. Zimmermann stellt Bonhoeffers Gedanken in einem historischen Kontext dar und unterstreicht gleichzeitig ihre fortdauernde Wirkung in der heutigen Zeit. Er plädiert für eine verantwortungsvolle und aktive christliche Antwort auf die aktuellen Herausforderungen.
Vorteile:Das Buch vermittelt ein gründliches Verständnis von Bonhoeffers theologischen Perspektiven und ordnet sie in den historischen und zeitgenössischen Kontext ein. Es ist für den Leser zugänglich, ohne ihn mit komplexen theologischen Konzepten zu überfordern. Es regt zum nachdenklichen Nachdenken über Freiheit und Verantwortung im christlichen Glauben an und ist damit eine wertvolle Quelle für Gläubige.
Nachteile:Da es sich um ein akademisches Werk handelt, könnten einige Leser die Tiefe der Analyse als herausfordernd empfinden, obwohl das Buch so gestaltet ist, dass es zugänglich ist. Außerdem könnten diejenigen, die eine rein biografische Darstellung Bonhoeffers suchen, feststellen, dass der Schwerpunkt auf Theologie und Humanismus weniger ihren Erwartungen entspricht.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Dietrich Bonhoeffer's Christian Humanism
Jens Zimmermann verortet Bonhoeffer in der christlich-humanistischen Tradition, die bis zur patristischen Theologie zurückreicht. Er erläutert zunächst Bonhoeffers eigene Verwendung des Begriffs Humanismus (und christlicher Humanismus) und geht der Frage nach, wie seine Kritik an der liberalen protestantischen Theologie ihn daran hindert, seine eigene Theologie rhetorisch als christlichen Humanismus zu formulieren.
Er bietet dann eine ausführliche Darstellung von Bonhoeffers theologischer Anthropologie und stellt fest, dass Bonhoeffers Christologie und die dazugehörige Anthropologie der patristischen Lehre sehr ähnlich sind. Der Band befasst sich auch mit Bonhoeffers reifer Anthropologie und konzentriert sich dabei insbesondere auf das christliche Selbst. Er stellt die hermeneutische Qualität von Bonhoeffers Theologie als ein weiteres wichtiges Merkmal seines christlichen Humanismus vor.
Im Gegensatz zu säkularen und religiösen Fundamentalismen bietet Bonhoeffer ein hermeneutisches Verständnis von Wahrheit als Teilhabe am Christusereignis an, das die Interpretation in den Mittelpunkt der menschlichen Erkenntnis stellt. Nach der Feststellung.
Nachdem Zimmermann die hermeneutische Struktur seiner Theologie und seine personalistische Wirklichkeitskonfiguration dargelegt hat, skizziert er Bonhoeffers Ethik als „Christformation“. Aufbauend auf der hermeneutischen Theologie und der partizipatorischen Ethik der vorangegangenen Kapitel zeigt er dann, wie ein wesentlicher Teil von Bonhoeffers Leben und Theologie, nämlich seine Hingabe an die Bibel als Gottes Wort, auch mit seinem christlichen Humanismus vereinbar ist.