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Discretion
Ein warmherziger und humorvoller Roman über algerische Frauen aus der Arbeiterklasse in Frankreich, die ihr
Das ererbte Trauma der Migration und der Aufbau einer Zukunft nach ihren eigenen Vorstellungen von einer international erfolgreichen und preisgekrönten Autorin.
Yamina Taleb nähert sich ihrem siebzigsten Geburtstag. Geburtstag. Allerdings weiß sie nicht genau, wann sie ihn feiern soll, denn in ihren algerischen Ausweispapieren steht ein anderes Geburtsdatum als in ihren französischen. In diesen Tagen strebt Yamina nach einem ruhigen Leben und danach, bestenfalls unsichtbar zu sein. Einem Drama kommt sie am nächsten, wenn sie ihren Rentner-Buspass im Stil von Polizisten, die sie im Fernsehen gesehen hat, vorzeigt oder „revolutionäre“ Schnäppchen in Form von Plastikgeschirr macht.
Aber Yaminas Kinder sehen das anders. Man gibt ihnen das Gefühl, in Paris fehl am Platz zu sein, und das tut weh. Dann, zum ersten Mal seit vierzig Jahren, macht die ganze Familie Urlaub von der Stadt - keine Rückreise ins Mutterland, sondern Ferien in Frankreich. In der Abgeschiedenheit ihrer gemieteten Villa mit Pool wird ihnen allen klar: Es gibt kein Zurück mehr.
Im Wechsel mit Fragmenten aus Yaminas algerischer Vergangenheit und ihrer Pariser Gegenwart spannt Diskretion einen Bogen über die Geschichte des kolonialen Konflikts vom Zweiten Weltkrieg bis in die heutige Zeit. Es ist eine Hommage an alle Mütter, aber auch die Geschichte einer modernen französischen Familie, die sich durch das Puzzle ihrer Geschichte tastet - und dabei zueinander findet.