Bewertung:

Joseph Nyes Buch untersucht die Auswirkungen der Moral auf die außenpolitischen Entscheidungen der USA von FDR bis Trump und bietet einen einzigartigen ethischen Rahmen für die Bewertung der Handlungen von Präsidenten. Die Leser schätzen die leicht verständliche Sprache und die historischen Einblicke, auch wenn einige das Bewertungssystem subjektiv und die Berichterstattung über die Präsidenten nicht sehr ausführlich finden.
Vorteile:⬤ Bietet einen wertvollen Rahmen für die Bewertung der Ethik in der Außenpolitik.
⬤ Bietet eine aufschlussreiche historische Analyse der US-Präsidenten von FDR bis Trump.
⬤ Gut geschrieben und leicht verständlich; ansprechend für Leser mit unterschiedlichem Wissensstand.
⬤ Regt zum tieferen Nachdenken über die Moral außenpolitischer Entscheidungen an.
⬤ Präsentiert eine ausgewogene Untersuchung der präsidialen Zusammenhänge und Entscheidungen.
⬤ Das Bewertungssystem für die Präsidenten wird als zu subjektiv empfunden.
⬤ Es fehlt ein tiefer historischer Kontext für Leser, die mit den Ereignissen der US-Außenpolitik nicht vertraut sind.
⬤ Einige finden, dass sich der Text wiederholt, da er für jeden Präsidenten einem ähnlichen Analysemuster folgt.
⬤ Kritik, dass es nicht tief in die Moralphilosophie oder psychologische Aspekte, die Entscheidungen beeinflussen, eindringt.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Do Morals Matter?: Presidents and Foreign Policy from FDR to Trump
Die Amerikaner fällen ständig moralische Urteile über Präsidenten und die Außenpolitik. Leider sind viele dieser Beurteilungen schlecht durchdacht. Ein Präsident wird entweder für die moralische Klarheit seiner Äußerungen gelobt oder ausschließlich nach den Ergebnissen seines Handelns beurteilt.
In Do Morals Matter? liefert Joseph S. Nye, Jr., einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen, eine prägnante und doch eindringliche Analyse der Rolle der Ethik in der amerikanischen Außenpolitik während der amerikanischen Ära nach 1945. Nye geht die einzelnen Präsidentschaften von FDR bis Trump durch und bewertet ihre Außenpolitik anhand der drei ethischen Dimensionen ihrer Absichten, der eingesetzten Mittel und der Folgen ihrer Entscheidungen. Daneben bewertet er auch ihre Führungsqualitäten und geht darauf ein, welche Ansätze funktionieren und welche nicht. Unabhängig von der politischen Präferenz eines Präsidenten zeigt Nye, dass jeder von ihnen nicht vollständig durch die Struktur des Systems eingeschränkt war und tatsächlich Wahlmöglichkeiten hatte. Er weist auch auf die wichtigen ethischen Konsequenzen von Nicht-Handlungen hin, wie etwa Trumans Bereitschaft, ein Patt in Korea zu akzeptieren, anstatt Atomwaffen einzusetzen.
Da wir in der Außenpolitik so oft moralische Überlegungen anstellen, schlägt Nye vor, wie man es besser machen kann. Am wichtigsten ist, dass Präsidenten sowohl den politischen Kontext als auch die Verfügbarkeit von Ressourcen berücksichtigen müssen, wenn sie entscheiden, wie sie eine ethische Politik umsetzen wollen - vor allem in einem zukünftigen internationalen System, das nicht nur mit der Großmachtkonkurrenz durch China und Russland konfrontiert ist, sondern auch mit einer Vielzahl von transnationalen Bedrohungen: illegaler Drogenhandel, Infektionskrankheiten, Terrorismus, Cyberkriminalität und Klimawandel.