Bewertung:

Pat Barkers „Double Vision“ ist eine nuancierte Erkundung der psychologischen Auswirkungen des Krieges auf den Einzelnen. Im Mittelpunkt stehen ein Kriegsberichterstatter im Ruhestand und ein trauernder Bildhauer, deren Leben nach Verlust und Trauma miteinander verwoben sind. Während das Buch für die Entwicklung der Charaktere und die fesselnde Prosa gelobt wird, gibt es auch Kritik für die ungelösten Handlungsstränge und die scheinbar unvollendete Geschichte.
Vorteile:⬤ Fesselnd mit starken, komplexen Charakteren
⬤ geschickter Sprachgebrauch und lebendige Schauplätze
⬤ erforscht tiefgreifende Themen wie Trauma und die Auswirkungen des Krieges auf das persönliche Leben
⬤ lässt sich schnell lesen und hält die Spannung aufrecht
⬤ sensible Darstellung menschlicher Gefühle und Beziehungen.
⬤ Einige Rezensenten empfanden die Handlung als unzusammenhängend und schlecht gelöst
⬤ Charaktere und Ereignisse fühlen sich unterentwickelt an
⬤ der Eindruck eines Mangels an kohärenter Erzählung
⬤ einige Fäden bleiben offen oder sind zum Ende hin unbefriedigend
⬤ erfüllt möglicherweise nicht die Erwartungen, die durch Barkers frühere Werke gesetzt wurden.
(basierend auf 23 Leserbewertungen)
Double Vision
Double Vision von Pat Barker, ein fesselnder Roman über die Auswirkungen von Gewalt auf die Journalisten und Künstler, die sich ihrer Darstellung verschrieben haben.
Nach dem 11. September 2001 trennen sich die Wege zweier britischer Journalisten, des Schriftstellers Stephen Sharkey und des Fotografen Ben Frobisher, die noch unter den Folgen ihrer Berichterstattung aus New York City leiden. Stephen, der fast zeitgleich erfährt, dass seine Frau eine Affäre hat, kehrt erschüttert nach England zurück.
Er lässt sich scheiden und kündigt seinen Job. Ben kehrt zu seiner Berufung zurück. Er folgt dem Krieg gegen den Terror nach Afghanistan und wird dort getötet.
Stephen zieht sich in eine Hütte auf dem Land zurück, um ein Buch über Gewalt zu schreiben und darüber, was er als Mitschuld des berichtenden Journalisten oder Fotografen daran ansieht.
Es ist ein Buch, das zu einem großen Teil auf Bens Schreiben und Fotografieren aufbauen wird. Bens Witwe Kate, eine Bildhauerin, lebt in der Nähe, und während sie und Stephen einander kennenlernen, schrumpft ihre Welt auf angenehme, aber auch beunruhigende Weise.
Stephens Dienstmädchen, mit dem er eine Affäre begonnen hat, war einst mit Kates neuem Studioassistenten, einem seltsamen Mann namens Peter, liiert. Als diese Zusammenhänge klar werden, beginnt Peters seltsames Verhalten in der Nähe von Stephen und Kate bedrohliche Züge anzunehmen. Die unheimlichen Ereignisse in dieser kleinen Stadt, die so weit von den Kriegsschauplätzen entfernt ist, von denen sich Stephen zurückgezogen hat, zwingen ihn zu instinktiven, gewalttätigen Handlungen und zu schmerzhaften Enthüllungen über sich selbst.