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Editing Medieval Texts: An Introduction, Using Exemplary Materials Derived from Richard Rolle, 'Super Canticum' 4
Dieses Buch stützt sich auf eine langjährige Erfahrung in der Ausbildung von Hochschulabsolventen im Umgang mit mittelalterlichen Büchern. Es führt den Leser durch die Phasen des Redaktionsprozesses, wobei ein Teil von Richard Rolles Kommentar zum Hohelied als Arbeitsbeispiel dient.
In den Geisteswissenschaften ist der Bedarf an Texten allgegenwärtig; sie bilden die regelmäßigen Studienobjekte. Doch weit weniger verbreitet als Editionen ist die Diskussion über die diesen Objekten zugrunde liegenden Prämissen oder die Mechanismen, durch die sie konstruiert wurden. Der vorliegende Band nimmt beide Herausforderungen an.
Zunächst wird in einem einleitenden Kapitel erörtert, was in jeder Ausgabe, die man lesen könnte, auf dem Spiel steht; das durchgängige Argument ist, dass diese Produkte moderner wissenschaftlicher Entscheidungsfindung sind, die Auferlegung verschiedener Arten von Einheitlichkeit auf die äußerst vielfältigen Belege, die mittelalterliche Bücher für jedes literarische Werk bieten. In diesem Kapitel werden auch die verschiedenen Möglichkeiten der Präsentation von Texten und die damit verbundenen Schwierigkeiten erläutert.
Der restliche Teil des Bandes ist einer schrittweisen Anleitung zur Bearbeitung (und schließlich zur fertigen Präsentation) eines bisher unveröffentlichten mittelalterlichen Textes gewidmet. Die Diskussion versucht, die Entscheidungen zu veranschaulichen, mit denen Redakteure routinemäßig konfrontiert werden, und Wege aufzuzeigen, wie sie diese angehen können.