Bewertung:

Wayward Heroes von Halldór Laxness ist ein komplexer Roman, der Elemente der isländischen Sagas mit einer sardonischen Kritik an Heldentum und gesellschaftlichen Normen verbindet. Er bietet zwar fesselnde Prosa und tiefe historische Einblicke, aber vielen Lesern fehlte es an erzählerischem Fokus und einer befriedigenden Auflösung, insbesondere nachdem das anfängliche Zusammenspiel zwischen den beiden Hauptfiguren nachlässt.
Vorteile:⬤ Fesselnde und sardonische Prosa, die den Stil der Sagen nachahmt.
⬤ Reichhaltige historische und soziologische Einblicke in die Kultur der Wikinger und die frühe Geschichte.
⬤ Der Übersetzer, Philip Roughton, liefert eine kompetente Wiedergabe, die viel von Laxness' ursprünglichem Ton einfängt.
⬤ Einige Stellen sind wirklich humorvoll und mit scharfen Kommentaren gespickt.
⬤ Der Roman kämpft mit dem erzählerischen Fokus, vor allem nach der Trennung der Hauptfiguren, was zu einem Verlust an Spannung führt.
⬤ Lange Abschnitte mit Gewalt und banalen Ereignissen beeinträchtigen das Leseerlebnis.
⬤ Die Struktur kann für diejenigen, die mit den isländischen Sagen nicht vertraut sind, verwirrend sein.
⬤ Der Roman könnte zu polemisch gegen die Themen der Sagas und des frühen Christentums sein, was ihn als Roman weniger unterhaltsam macht.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Wayward Heroes
Der 1952 veröffentlichte Roman Wayward Heroes ist Teil des Werks, für das Laxness 1955 den Nobelpreis erhielt.
Es ist eine meisterhaft geschriebene Tragikomödie über die Eidbrüder Thorgeir und Thormod, inspiriert von den alten isländischen Sagen Saga der geschworenen Brüder und Saga des Heiligen Olaf. Die Brüder kämpfen um Ruhm, plündern nach Schätzen und verführen Frauen vor dem Hintergrund eines neuen christlichen Kultes.
Doch wo die alten Sagen ihre Helden als glorreiche Sieger darstellen, tut Laxness das Gegenteil. Als Thormod Thorgeirs Tod rächt, zeigt er die Sinnlosigkeit von Gewalt und die endlos zyklische Natur von Besessenheit.