
A Century of Brazilian Documentary Film: From Nationalism to Protest
Seit dem späten neunzehnten Jahrhundert haben sich die Brasilianer Dokumentarfilmen zugewandt, um sich selbst und der Welt ihr Land zu erklären.
In einer meisterhaften Geschichte, die hundert Jahre Kino abdeckt, zeigt Darlene J. Sadlier die einzigartigen Beiträge der Brasilianer zu einem vielfältigen Genre auf und untersucht, wie dieses Genre seinerseits zur Entstehung und Umgestaltung Brasiliens beigetragen hat.
Ein Jahrhundert des brasilianischen Dokumentarfilms ist ein umfassender Streifzug durch Spiel- und Kurzfilme, die die soziale und politische Geschichte des modernen Brasiliens aufgezeichnet haben. Der Amazonas taucht immer wieder auf und ist sehr lebendig. Manchmal - wie in einem preisgekrönten Spielfilm aus dem Jahr 1922 - ist der Regenwald ein Ort, der den Nationalstolz beflügelt; ein anderes Mal ist der Amazonas ein Brennpunkt für Aktivisten der Landreform und der Rechte indigener Völker.
Weitere wichtige Themen des Dokumentarfilms sind Brasiliens Wechsel zwischen Demokratie und Diktatur, Spannungen zwischen Weltoffenheit und Ländlichkeit sowie sich wandelnde Einstellungen zu Ethnie und Geschlecht. Sadlier bietet auch kritische Perspektiven auf Ästhetik und Medientechnologie, indem er untersucht, wie Dokumentarfilme dramatische Darstellungen von Armut und Migration im Nordosten des Landes inspiriert haben, und die Beteiligung der Brasilianer an Streaming-Plattformen untersucht, die das Filmemachen plötzlich demokratisiert haben.