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In Praise of Failure: Four Lessons in Humility
Ein renommierter Philosoph stellt eine erfolgsbesessene Kultur in Frage und argumentiert, dass Scheitern für ein gut gelebtes Leben unerlässlich ist, da es uns von Arroganz und Selbsttäuschung heilt und stattdessen Demut erzeugt.
Unsere Besessenheit vom Erfolg ist schwer zu übersehen. Überall konkurrieren wir, rangieren und messen uns. Doch dieser unerbittliche Drang, der Beste zu sein, macht uns blind für etwas lebenswichtiges: die Notwendigkeit, angesichts der Herausforderungen des Lebens demütig zu sein. Costica Bradatan plädiert für das Scheitern anhand der Geschichten von vier historischen Persönlichkeiten, die ein einflussreiches und bedeutungsvolles Leben führten - und das Scheitern eifrig in Kauf nahmen. Ihre Kämpfe zeigen, dass die Auseinandersetzung mit unseren Grenzen nicht nur therapeutisch, sondern auch transformativ sein kann.
In Praise of Failure werden verschiedene Bereiche des Scheiterns untersucht, vom sozialen und politischen bis hin zum spirituellen und biologischen. Es beginnt mit der Untersuchung der trotzigen Entscheidungen der französischen Mystikerin Simone Weil, die aus Mitgefühl mit ausgebeuteten Arbeitern Fabrikjobs annahm, die ihr gebrechlicher Körper nicht aushalten konnte. Von dort aus wenden wir uns Mahatma Gandhi zu, dessen Streben nach Reinheit ihn zu immer extremeren Akten der Selbstverleugnung trieb. Als Nächstes treffen wir den selbsternannten Verlierer E. M. Cioran, der sich bewusst von der gesellschaftlichen Akzeptanz abwandte, und Yukio Mishima, der sich in einer eindeutig japanischen Beschäftigung mit dem edlen Scheitern erging, bevor er bei Seneca nach den Zutaten für ein gutes Leben sucht.
Bradatan durchbricht spielerisch die Grenzen zwischen Argumenten und Geschichten, Wissenschaft und spiritueller Suche und kommt zu dem Schluss, dass Erfolg uns zwar oberflächlich machen kann, unsere Misserfolge uns aber zu einem demütigeren, aufmerksameren und besser gelebten Leben führen können. Wir können auf Erfolg verzichten, aber wir sind viel ärmer ohne die Gaben des Scheiterns.