Bewertung:

Das Buch versucht, den deutschen Idealismus wiederzubeleben, wird aber wegen seines polemischen Charakters und seiner vermeintlichen Strohmann-Argumente gegen andere Interpretationen kritisiert. Es bietet jedoch wertvolle Nahaufnahmen von Denkern aus dem Lacanian-Hegelianischen Kreis.
Vorteile:Interessanter Versuch, den deutschen Idealismus wiederzubeleben; bewundernswerte genaue Lektüre Lacanian-Hegelscher Denker.
Nachteile:⬤ Übermäßig polemisch
⬤ greift andere Hegel-Interpretationen an
⬤ unterläuft offensichtliche Unterscheidungen
⬤ schwache Lektüre von Heidegger
⬤ fühlt sich an wie ein parteiinternes Gezänk.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
A New German Idealism: Hegel, Zizek, and Dialectical Materialism
Im Jahr 2012 veröffentlichte der Philosoph und öffentliche Intellektuelle Slavoj Zizek sein wohl größtes Werk, den tausendseitigen Band Less Than Nothing: Hegel and the Shadow of Dialectical Materialism. Im Jahr 2014 erschien eine umfangreiche Fortsetzung: Absolute Recoil: Towards a New Foundation of Dialectical Materialism.
In diesen beiden Büchern kehrt Zizek zu dem deutschen Idealisten G. W. F.
Hegel zurück, um einen neuen Materialismus für das einundzwanzigste Jahrhundert zu schmieden. Jahrhundert zu entwerfen. Zizeks Neuerfindung der Hegelschen Dialektik befasst sich mit immerwährenden und aktuellen Fragen: den Beziehungen der Menschheit zur Natur, dem Stellenwert der menschlichen Freiheit, den Grenzen der Rationalität, der Rolle von Spiritualität und Religion und den Aussichten auf einen radikalen soziopolitischen Wandel.
In A New German Idealism (Ein neuer deutscher Idealismus) bietet Adrian Johnston zum ersten Mal eine nachhaltige kritische Antwort auf Less Than Nothing und Absolute Recoil. Johnston, eine führende Autorität und Gesprächspartner von Zizek, bewertet die jüngste Rückkehr zu Hegel vor dem Hintergrund des kantischen und postkantischen deutschen Idealismus. Er präsentiert auch alternative Rekonstruktionen von Hegels Positionen, die sich in wichtigen Punkten von Zizeks Version des dialektischen Materialismus unterscheiden.
Insbesondere kritisiert Johnston Zizeks Abweichungen von dem säkularen Naturalismus und dem aufklärerischen Optimismus seiner gewählten Inspirationsquellen: nicht nur Hegel, sondern auch Karl Marx und Sigmund Freud. Als Antwort darauf entwickelt Johnston das, was er als transzendentalen Materialismus bezeichnet, einen antireduktiven und linken Materialismus, der in der Lage ist, die zentralen Vermächtnisse der hegelschen, marxschen und freudschen Traditionen, die für Zizek von zentraler Bedeutung sind, zu bewahren und voranzutreiben.