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An Analysis of Carlo Ginzburg's the Night Battles: Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries
In Die Nachtschlachten stellt Carlo Ginzburg seinen Lesern nicht nur eine neuartige Gruppe von vermeintlichen Hexen vor - die Benandanti aus der norditalienischen Provinz Friaul.
Er erfindet und verwendet auch neue und kreative Methoden, um mit seinem Quellenmaterial umzugehen, die es ihm ermöglichen, über dessen Grenzen hinauszugehen. Hexereidokumente sind notorisch heikle Quellen - sie wurden von Eliten mit festen Ansichten produziert, sie sind Produkte von Befragungen, die eher darauf abzielen, Schuld zu beweisen oder zu widerlegen, als die Feinheiten des Glaubens zu verstehen, und sie sind sehr oft das Ergebnis von Folter.
Ginzburg legte großen Wert auf die zeitliche Entwicklung der Benandanti-Beweise, um die sich verändernden Glaubensmuster aufzudecken, und konzentrierte sich auf das Konzept des „Lesens gegen den Text“ - im Grunde genommen untersuchte er sowohl das, was in den Aufzeichnungen fehlt, als auch das, was in ihnen vorhanden ist, und versuchte zu verstehen, was die Abwesenheiten bedeuten. Seine Arbeit war nicht nur wegweisend für die Schaffung einer neuen Schule der Geschichtsforschung - der „Mikrogeschichte“ - sie ist auch ein großartiges Beispiel für die Fähigkeit des kreativen Denkens, Dinge auf originelle Weise miteinander zu verbinden, neue Erklärungen für vorhandene Beweise zu finden und ein Thema neu zu definieren, um es in einem neuen Licht zu sehen.