Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung der Auswirkungen der Französischen Revolution auf die Karibik, wobei der Schwerpunkt auf der Insel Guadeloupe liegt. Es untersucht die Widersprüche zwischen den Idealen der Freiheit und den Realitäten des Kolonialismus und der Sklaverei und bietet eine nuancierte Perspektive auf die Emanzipation und ihre Folgen im karibischen Kontext.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, fesselnd und bietet eine umfassende Analyse der Rolle der Karibik in der Französischen Revolution. Es führt wertvolle Konzepte wie „republikanischer Rassismus“ ein und bietet eine detaillierte Darstellung der Freiheitskämpfe in Guadeloupe, die Einblicke bietet, die in traditionelleren Darstellungen, die sich auf Haiti konzentrieren, oft übersehen werden. Die Autorin verknüpft die verschiedenen historischen Fäden effektiv und liefert eine fesselnde Erzählung, die für alle, die sich für die Geschichte der Karibik und den Kampf gegen die Sklaverei interessieren, ein Muss ist.
Nachteile:Einige Leser könnten den Fokus auf Guadeloupe im Vergleich zu bekannteren Geschichten wie der von Haiti weniger vertraut finden. Auch wenn das Buch sehr empfehlenswert ist, könnten sich diejenigen, die sich nicht für Karibikstudien interessieren, zunächst überfordert fühlen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
A Colony of Citizens: Revolution and Slave Emancipation in the French Caribbean, 1787-1804
Die Idee der universellen Rechte wird oft als Produkt Europas verstanden, aber wie Laurent Dubois zeigt, wurde sie durch den Kampf um Sklaverei und Bürgerrechte in der französischen Karibik tiefgreifend geprägt. Dubois untersucht diese karibische Revolution am Beispiel von Guadeloupe, wo in den frühen 1790er Jahren Aufständische auf der Insel für Gleichheit und Freiheit kämpften und Bündnisse mit belagerten Republikanern eingingen. Im Jahr 1794 wurde die Sklaverei im gesamten französischen Kaiserreich abgeschafft und damit eine neue koloniale Ordnung eingeführt, in der alle Menschen, unabhängig von ihrer Rasse, die gleichen Rechte besaßen.
Doch die französischen Verwalter auf der Insel verbanden die Emanzipation mit neuen Formen des Zwangs und der rassischen Ausgrenzung, selbst als die neu befreiten Sklaven für eine umfassendere Freiheit kämpften. Im Jahr 1802 wurde das Experiment der Emanzipation rückgängig gemacht und die Sklaverei brutal wieder eingeführt, obwohl die Rebellen in Saint-Domingue das gleiche Schicksal vermieden, indem sie die Franzosen besiegten und ein unabhängiges Haiti gründeten.
Die politische Kultur des Republikanismus, so Dubois, wurde durch diesen transkulturellen und transatlantischen Kampf um Freiheit und Bürgerrechte verändert. Die zu Staatsbürgern gewordenen Sklaven in der französischen Karibik erweiterten die politischen Möglichkeiten der Aufklärung, indem sie der Idee der universellen Rechte einen neuen und radikalen Inhalt gaben.