Bewertung:

Das Buch stellt eine Kritik an der Polizei in der kapitalistischen Gesellschaft dar und verbindet historische Erkenntnisse mit theoretischen Argumenten. Obwohl es einen informativen Inhalt hat und eine einzigartige Perspektive bietet, wird es für seinen Schreibstil und den Mangel an empirischen Daten kritisiert.
Vorteile:⬤ Bietet einen gut recherchierten und informativen historischen Überblick über die Polizei in Europa
⬤ präsentiert eine systematische Kritik der Polizei in der kapitalistischen Gesellschaft
⬤ wirft wichtige Fragen zur Rolle der Polizei in der sozialen Ordnung auf.
⬤ Es fehlen unterstützende Fakten und Daten
⬤ kritisiert für einen mühsamen und sich wiederholenden Schreibstil
⬤ zu akademisch in der Herangehensweise
⬤ einige meinen, es sei zu kurz, um das Thema angemessen zu behandeln.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
A Critical Theory of Police Power: The Fabrication of the Social Order
Die Polizeimacht in den Mittelpunkt des Bildes vom Kapitalismus stellen. Der allgegenwärtige Charakter und die politische Anziehungskraft des Ordnungsbegriffs müssen in Verbindung mit der Idee der Polizei verstanden werden.
Seit seinem ersten Erscheinen ist dieses Buch eine der stärksten und umfassendsten Kritiken der Polizeimacht. Neocleous plädiert für einen erweiterten Polizeibegriff, der das Spektrum der Institutionen berücksichtigt, durch die die Polizeiarbeit erfolgt. Diese Institutionen sind nicht nur mit der Aufrechterhaltung und Reproduktion der Ordnung befasst, sondern auch mit ihrer Herstellung, insbesondere mit der Herstellung einer auf Lohnarbeit basierenden Gesellschaftsordnung.
Durch die Verortung der Polizeigewalt im Verhältnis zu Kapital und Staat und im Zentrum der Sicherheitspolitik eröffnet das Buch ein Verständnis der Art und Weise, wie der Staat die Zivilgesellschaft verwaltet und die Ordnung durch das Gesetz und die Ideologie des Verbrechens herstellt. Die diskretionäre Gewalt der Polizei auf der Straße ist dabei mit der umfassenderen Verwaltungsmacht des Staates verbunden, und der Knüppelschlag mit dem dumpfen Zwang der wirtschaftlichen Beziehungen.