Bewertung:

Die Rezensionen zu „One Nation Under Therapy“ von Christina Hoff Sommers und Sally Satel zeigen ein geteiltes Bild von der Untersuchung der therapeutischen Kultur in Amerika durch das Buch. Viele Rezensenten schätzen die kritische Haltung gegenüber der Normalisierung der emotionalen Verletzlichkeit und der Verringerung der persönlichen Verantwortung, während andere die Darstellung und Organisation des Buches kritisieren. Empfehlenswert ist das Buch wegen seiner Einblicke in aktuelle kulturelle Trends, die sich auf Bildung und psychische Gesundheit auswirken.
Vorteile:Das Buch übt wirkungsvolle Kritik an der Verschiebung hin zu Therapeutismus und emotionaler Zerbrechlichkeit in der amerikanischen Kultur und plädiert für Eigenverantwortung und Resilienz. Die Rezensenten loben die aufschlussreiche Analyse der Fokussierung des Bildungssystems auf Gefühle anstelle von akademischen Inhalten und die reichhaltige Zitierung von Forschungsergebnissen. Viele schätzen die Ausgewogenheit des Buches, das einerseits legitime Probleme der psychischen Gesundheit anerkennt und andererseits davor warnt, normale emotionale Reaktionen übermäßig zu pathologisieren.
Nachteile:Kritiker verweisen auf den mangelnden Zusammenhalt und die fehlende Einheitlichkeit des Buches und meinen, dass die Gliederung unzusammenhängend sei, was der Gesamtqualität des Buches abträglich sei. Einige Rezensenten sind der Meinung, dass das Buch zu viele Anekdoten enthält und es ihm in bestimmten Diskussionen an Tiefe mangelt, so dass es wie eine Sammlung unbelegter Behauptungen wirkt. Außerdem wurde der Schreibstil als unklar und wenig ansprechend beschrieben, was die Wirksamkeit der Argumente einschränkt.
(basierend auf 72 Leserbewertungen)
One Nation Under Therapy: How the Helping Culture Is Eroding Self-Reliance
Die Amerikaner legen traditionell großen Wert auf Selbstvertrauen und Stärke. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch eine therapeutische Ethik durchgesetzt, die die Amerikaner als emotional unterentwickelt und psychisch labil ansieht, so dass sie die Hilfe von Psychiatern benötigen. Heute - mit einem Buch für jedes Leiden, einer Klage für jede Beschwerde und einer Fernsehsendung für jedes erdenkliche Problem - laufen wir Gefahr, unsere angeborene Fähigkeit, mit den Herausforderungen des Lebens fertig zu werden, zu beeinträchtigen.
Auf der Grundlage von Wissenschaft und gesundem Menschenverstand zeigen Christina Sommers und Dr. Sally Satel, wie der "Therapeutismus" und die aufkeimende Trauma-Industrie unser Leben durchdringen, mit einer Vielzahl beunruhigender Konsequenzen, darunter:
*Der Mythos von gestressten, von Hausaufgaben überforderten, wettbewerbsorientierten und depressiven Schulkindern, die Therapie und Medikamente brauchen.
*Der Verlust der moralischen Orientierung in unserem Umgang mit Lügen, Verbrechen und Sucht.
*Die ungebetenen "Trauerbegleiter", die nach einer Tragödie auf die trauernden Familien, Schulen und Gemeinden losgelassen werden.
Intelligent, provokativ und amüsant zeigt One Nation Under Therapy, dass das "Reden über" Probleme kein Ersatz für die Konfrontation mit ihnen ist.