Bewertung:

Das Buch von Michael Zuckert enthält eine detaillierte Analyse der Reden von Abraham Lincoln und seiner Ansichten zur Sezession, wobei er gegen die Idee argumentiert, dass Staaten das Recht haben, sich von der Union abzuspalten. Während Zuckert versucht, ein Argument für Lincoln zu finden, liefert er auch Material, das die Kritik an Lincolns Haltung untermauern könnte. Der Autor nutzt Lincolns Argumente, um zu behaupten, dass die Zulassung der Sezession zu Anarchie führen könnte, und betont, dass der Wille der Mehrheit Vorrang haben muss. Einige Leser könnten Zuckerts Interpretation als umstritten empfinden, insbesondere diejenigen, die für Selbstbestimmung und das Recht auf Sezession sind.
Vorteile:Das Buch bietet raffinierte Interpretationen von Lincolns Reden und zeigt eine beeindruckende Beherrschung der wissenschaftlichen Literatur. Es regt zur Diskussion über wichtige politische Konzepte wie Selbstbestimmung und Mehrheitsherrschaft an. Es wird als wertvoller Nachfolger eines früheren einflussreichen Werks angesehen, was seine akademische Relevanz unterstreicht.
Nachteile:Zuckerts zentrales Argument gegen die Sezession mag nicht bei allen Lesern Anklang finden, insbesondere bei Libertären und Befürwortern der Selbstbestimmung. Einige Kritiker merken an, dass er die negativen Folgen, die er mit der Sezession in Verbindung bringt, nicht angemessen rechtfertigt, und seine Ansichten können als hobbesianisch empfunden werden, da er „Recht“ und „Macht“ miteinander vermengt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
A Nation So Conceived: Abraham Lincoln and the Paradox of Democratic Sovereignty
Als Höhepunkt jahrelanger Arbeit an Abraham Lincolns politischem Denken argumentiert Michael Zuckert in A Nation So Conceived für ein kohärentes Zentrum von Lincolns politischer Ideologie, eine Kernidee, die sein Denken eint und somit seine Taten als politischer Akteur beleuchtet. Dieser Kerngedanke wird in dem Begriff "demokratische Souveränität" gefasst. Zuckert bietet eine unschätzbare Hilfestellung für das Verständnis von Lincoln und der Politik der Vereinigten Staaten zwischen 1845 und Lincolns Tod im Jahr 1865, indem er sich auf etwa ein Dutzend Reden konzentriert, die Lincoln während seiner Karriere hielt. Diese leserfreundliche chronologische Gliederung ist dadurch motiviert, dass Zuckert den Schwerpunkt auf Lincoln als praktischen Politiker legt, der sich stets des politischen Kontextes des Augenblicks, in dem er sprach, voll bewusst war.
Nach Lincolns Rede in Gettysburg war Amerika gerade deshalb neu, weil es unter Einhaltung der ersten Prämisse der Theorie der demokratischen Souveränität geboren wurde: dass alle Menschen gleich geschaffen sind. Lincolns Denken bestand in einer immer tiefer gehenden Meditation über die Gründe und Implikationen dieses Satzes, sowohl in seinem konstruktiven als auch in seinem destruktiven Potenzial. Das Gute des amerikanischen Regimes leitet sich aus diesem Grund ab, und die Hauptgefahren für das Regime gehen von demselben Boden aus.
A Nation So Conceived umfasst alle bedeutenden Reden und Schriften Lincolns sowohl aus seiner Zeit vor der Präsidentschaft als auch aus seiner Zeit als Präsident und widmet sich der Erforschung der paradoxen Dualität von "created equal". In einer nahezu umfassenden Studie über Lincolns Denken nutzt Zuckert die Lehren, die er aus seiner jahrzehntelangen Lehrtätigkeit gezogen hat, um aufzuzeigen, wie Lincoln sowohl die Wahrheit als auch die pathologischen Folgen des Begriffs verstand, und gibt gleichzeitig eine Einschätzung seiner Ziele und Leistungen als Staatsmann.