Bewertung:

Das Buch „Leo Strauss und das Problem der politischen Philosophie“ von Michael und Catherine Zuckert bietet einen aufschlussreichen und leicht zugänglichen Überblick über das Denken von Strauss, der sowohl für Laien als auch für Wissenschaftler interessant ist. Die Autoren, ehemalige Studenten von Strauss, navigieren effektiv durch die Komplexität seiner Ideen und werfen dabei auch einige kritische Fragen auf. Es wurde jedoch bemängelt, dass das Buch die Intensität von Strauss' intellektueller Reise nicht vollständig erfasst und einigen seiner Schlüsselwerke nur begrenzte Aufmerksamkeit widmet.
Vorteile:Das Buch ist sehr informativ und dient als vertrauenswürdige Einführung in Strauss' Denken. Es schafft ein Gleichgewicht zwischen der Zugänglichkeit für allgemeine Leser und anspruchsvollen Einsichten, die für eine eingehendere philosophische Beschäftigung geeignet sind. Die Autoren werden für ihre durchdachte und ausgewogene Behandlung von Strauss' Ideen, Kontroversen und verschiedenen Interpretationen innerhalb der Straussschen Tradition gelobt.
Nachteile:Einige Rezensenten merkten an, dass das Buch die Komplexität von Strauss' intellektueller Entwicklung nicht angemessen wiedergibt, insbesondere was seine Auseinandersetzung mit Denkern wie Schmitt betrifft. Darüber hinaus werden bestimmte wichtige Werke von Strauss, wie z. B. die „Gedanken über Machiavelli“, nur kurz erwähnt, was dazu führen könnte, dass die Leser sich mehr Tiefe in diesen Bereichen wünschen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Leo Strauss and the Problem of Political Philosophy
Leo Strauss und sein angeblicher politischer Einfluss auf den Irak-Krieg waren in den letzten Jahren Gegenstand großer Aufmerksamkeit in den Medien, unter anderem in Berichten des Wall Street Journal und der New York Times. Das Time Magazine nannte ihn sogar "einen der einflussreichsten Männer der amerikanischen Politik". Mit The Truth about Leo Strauss stellten Michael und Catherine Zuckert die vielen Behauptungen und Spekulationen über diesen notorisch komplexen Denker in Frage. Mit Leo Strauss und das Problem der politischen Philosophie wenden sie sich nun einer gründlicheren und umfassenderen Interpretation von Strauss' Denken als Ganzes zu, wobei sie die vielen Erscheinungsformen des "Problems der politischen Philosophie" als Prüfstein verwenden.
Für Strauss stellte die politische Philosophie ein "Problem" dar, für das es im Laufe der westlichen Geschichte eine Vielzahl von Lösungsvorschlägen gegeben hat. Strauss' Arbeit, so zeigen sie, drehte sich darum, die politische Philosophie in ihrer ursprünglichen sokratischen Form wiederzugewinnen und wiederherzustellen. Da Positivismus und Historismus zwei intellektuelle Strömungen darstellten, die die Möglichkeit einer sokratischen politischen Philosophie untergruben, ist der erste Teil des Buches Strauss' Kritik an diesen beiden Positionen gewidmet. Anschließend untersuchen die Autoren Strauss' Interpretation der Geschichte der Philosophie und der kanonischen politischen Philosophen der Antike und der Moderne, darunter Platon, Aristoteles, Machiavelli und Locke. Strauss' oft unkonventionelle Lesarten dieser Philosophen, so argumentieren sie, wiesen auf Lösungen für das Problem der politischen Philosophie hin. Schließlich untersuchen die Autoren Strauss' Denken im Kontext des zwanzigsten Jahrhunderts, als seine wichtigsten Gesprächspartner Schmitt, Husserl, Heidegger und Nietzsche waren.
Leo Strauss und das Problem der politischen Philosophie ist die durchdringendste und umfangreichste Abhandlung über die politische Philosophie dieses komplexen und oft missverstandenen Denkers, von seinen frühen Jahren bis zu seinen letzten Werken. Sie zeigt, dass Strauss' Schriften den Versuch darstellen, zu zeigen, dass die unterschiedlichen Charakteristika des antiken und des modernen Denkens auf unterschiedliche Lösungsansätze für das Problem der politischen Philosophie zurückzuführen sind und warum er die antike Lösung sowohl philosophisch als auch politisch für überlegen hielt.