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Empire and Jihad: The Anglo-Arab Wars of 1870-1920
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs rief der osmanische Sultan zum "Großen Dschihad" gegen die Entente-Mächte auf. Er knüpfte damit an ein halbes Jahrhundert des Konflikts zwischen dem britischen Kolonialismus und den Völkern des Nahen Ostens und Nordafrikas an.
Der Widerstand gegen die westliche Gewalt nahm zunehmend die Form radikal-islamischer Aufstände an. Von den Wäldern Zentralafrikas bis zu den Wüsten Ägyptens, des Sudan und Somalilands erforscht Neil Faulkner den fatalen Zusammenstoß zweier Formen der Unterdrückung, die ihre Wurzeln im alten Sklavenhandel und im modernen "Coolie"-Kapitalismus haben.
Er zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem humanitären Kampf gegen die Sklaverei, der britischen Feindseligkeit gegenüber dem aufkeimenden arabischen Nationalismus, der moralischen Panik im "Krieg gegen den Terror" und der islamistischen Revolte auf. Faulkner argumentiert, dass der "Heilige Krieg" keineswegs ein dauerhaftes Überbleibsel der mittelalterlichen Vergangenheit oder ein wesentlicher Ausdruck der muslimischen Identität war, sondern eine reaktionäre Antwort auf die Gewalt des modernen Imperialismus.