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Degenerations of Democracy
Drei führende Denker analysieren die Aushöhlung der sozialen Grundlagen der Demokratie und rufen zu einer Bewegung auf, die Ungleichheit verringert, integrative Solidarität stärkt, Bürgerinnen und Bürger ermächtigt und das Streben nach dem Gemeinwohl zurückfordert.
Die Demokratie ist in Schwierigkeiten. Populismus ist ein häufiger Sündenbock, aber nicht die eigentliche Ursache. Grundlegendere Ursachen sind soziale und wirtschaftliche Veränderungen, die die Grundlagen der Demokratie aushöhlen, herrschende Eliten, die versuchen, ihre eigenen Privilegien zu sichern, und kulturelle Perversionen, die die individualistische Freiheit zum Feind der anderen wichtigen Ideale der Demokratie - Gleichheit und Solidarität - machen. In Degenerations of Democracy untersuchen drei unserer prominentesten Intellektuellen die Demokratie, die aus den Fugen geraten ist, lokalisieren unsere Bruchstellen und schlagen Wege zur demokratischen Erneuerung vor.
In Charles Taylors Worten ist Demokratie ein Prozess, kein Endzustand. Taylor dokumentiert die schleichende Entmachtung der Bürger, das Scheitern der Inklusion und die weit verbreiteten Bemühungen, die demokratische Teilhabe zu unterdrücken, und er fordert eine Erneuerung der Gemeinschaft. Craig Calhoun untersucht die Auswirkungen von Störungen, Ungleichheit und Wandel auf die sozialen Grundlagen der Demokratie. Er erinnert uns daran, dass Demokratien auf republikanische Verfassungen ebenso angewiesen sind wie auf den Willen des Volkes, und dass Solidarität und Mitsprache sowohl auf breiter Ebene als auch auf lokaler Ebene erreicht werden müssen.
Taylor und Calhoun untersuchen gemeinsam, wie Ideale wie Meritokratie und Authentizität zu Problemen für Gleichheit und Solidarität geworden sind, die Notwendigkeit einer stärkeren Artikulation der Idee des Gemeinwohls und die Herausforderungen, groß zu denken, ohne immer an Zentralisierung zu denken.
Dilip Parameshwar Gaonkar weist darauf hin, dass selbst gut konzipierte Institutionen nicht alle Menschen integrieren können, und dass Ungleichheit und Prekarität die Situation noch verschlimmern. Er ruft dazu auf, dass Demokratien auf Gewalt und Unruhen an ihren Rändern vorbereitet sein müssen - und diese mit Gerechtigkeit und nicht mit Unterdrückung behandeln sollten.
Die Autoren rufen zu mutigen Maßnahmen auf, die auf Projekten wie Black Lives Matter und dem Green New Deal aufbauen. Politik ist nicht genug, um die Demokratie zu retten.
Es wird Bewegungen brauchen.